Miki Stevic war der erste Ausländer bei der SGD: "Denke jeden Tag an Dynamo!"
Dresden - "Ich erinnere mich zu jeder Stunde, jeden Tag und mein Leben lang an Dynamo Dresden." Dieser Satz stammt von Miki Stevic (53). Er kam 1992 von den Grashoppers aus Zürich zu den Schwarz-Gelben, blieb zwei Jahre. Der heute 53-Jährige war der erste Ausländer im Verein. "Mein Sohn ist hier geboren. Das sind einfach schöne Erinnerungen."
Und das auch an eine erfolgreiche Zeit, vor allem an die Spielzeit 1993/94.
"Wir sind mit vier Punkten Abzug in die Saison, haben sicher den Klassenerhalt geschafft. Wir standen nach Siegen über Bayern München und Leverkusen im Halbfinale des DFB-Pokals. Das war eine super Truppe, sportlich und auch von der Kameradschaft her. Das gibt es heute so nicht mehr", so Stevic, der 55 Bundesligaspiele für Dynamo absolviert hat. 1994 ging er dann zu 1860 München.
Stevic zählt seine damaligen Mitspieler der Reihe nach auf, weiß zu jedem eine Geschichte zu erzählen und kommt regelrecht ins Schwärmen.
Gerade bei Torhüter René Müller (64): "1986 war es, glaube ich, da habe ich mit Jugoslawien ein Länderspiel gehabt gegen die DDR. Da stand René im Tor. Der hat gehalten wie ein Gott. Und dann war er mein Torhüter und Kapitän. Ein toller Mensch."
Doch auch die Trainer kann er sich erinnern: Klaus Sammer (80) und Siggi Held (80). "Gerade Klaus war wie ein Vater, ein absolutes Original. Später war Matthias mein Trainer in Dortmund, mit ihm wurde ich 2002 Meister. Heute sind wir Nachbarn und Freunde."
Die Zeit in Dresden hat Miki Stevic geprägt
Was ihn in Dresden neben der Kameradschaft am besten gefallen hat, war die Mentalität der Sachsen.
"Geradlinig, alle freundlich, alles Arbeiter mit der nötigen Portion Demut. Das hat mich geprägt. Das erkläre ich heute auch immer meinen Spielern. Wenn ihr euch entwickeln wollt, geht nach Dresden oder Aue. Wenn ihr euch dort zerreißt, die Region annehmt, werden sie euch lieben", sagt der heutige Spielerberater.
Durch seinen Job ist er häufig in Dresden. "Wie die Leute ihre Stadt aufgebaut haben, das ist überragend. Wie es 1992, als ich kam, hier aussah und jetzt, einfach nur schön. Ich bin sehr gern in der Stadt und ich liebe Dynamo."
Titelfoto: IMAGO/Oliver Hardt