Gomez riet Dynamo-Neuzugang Aidonis zur Härte und bekam sie schmerzhaft zu spüren!
Dresden/Heilbad Heiligenstadt - Gut erzogen ist er, der Junge und Neuzugang von Dynamo Dresden. Antonis "Toni" Aidonis (20) begrüßt die Medienvertreter coronakonform Faust an Faust. So verabschiedet er sich auch wieder.
Der kann doch mit diesen feinen Manieren als Innenverteidiger kein Wässerchen trüben. Oder doch? Ex-Mitspieler Mario Gomez (35) kann ein Lied davon singen, wie der zentrale Abwehrspieler lachend verrät.
Im Januar 2019 war er mit den Profis des VfB Stuttgart, für den er zwei Bundesliga-Spiele bestritt, im spanischen La Manga im Camp. Dort warteten Duelle mit Ex-Nationalspieler, Meister, Pokalsieger und Champions-League-Sieger Gomez auf den damals 17-Jährigen.
"Von Mario habe ich viel gelernt", sagt Aidonis. "Er hat mir sehr geholfen, hat mir gezeigt, was ein Stürmer mag und was er nicht mag. Er hat gesagt, ich soll hart reingehen."
Das tat er, so sehr, dass Gomez nach einem Zweikampf zwei Tage aufgrund von Knieproblemen nicht mittrainieren konnte.
"Mario kam dann aber zu mir und sagte, so muss das sein, so bekommt der Gegenspieler Respekt", grinst der Deutsch-Grieche.
Als Zweiter verspürte damals Ex-Dynamo Alexander Esswein (31) die Härte von Aidonis. Esswein musste nach einem Kopfballduell mit zwei Stichen an der Nase genäht werden.
Antonis Aidonis spielte mit Kevin Ehlers in der deutschen U20-Nationalmannschaft zusammen
Das alles zeigt, Dynamo kann sich auf einen kompromisslosen Innenverteidiger freuen. Einen, der trotzdem die technische Klinge bevorzugt, dessen Stärke auch im Spielaufbau liegt - wie er selbst sagt. "Aber es stimmt schon: Ich bin ein Mentalitätsspieler, ich schone keinen, auch mich nicht."
Und damit passt er im Grunde wunderbar neben Kevin Ehlers in der Innenverteidigung. Es wäre die 20-Jahre-Abwehr bei Dynamo. Jung, dynamisch, eisenhart.
"Ich habe zusammen mit 'Ehle' schon einige Länderspiele in der U20 gespielt. Das hat gut funktioniert, wir haben uns sofort gefunden", weiß Aidonis.
Aber das gibt es mit Sebastian Mai (27) und Tim Knipping (28) auch noch zwei erfahrenen Abwehrleute, die ihr Revier verteidigen wollen - intern wie extern.
Da müssten sich die zwei Jungen erst einmal vorbeikämpfen. Selbst Ehlers ist ein Kontrahent.
"Ja, das ist gut. Konkurrenz braucht man immer, um besser zu werden", so Aidonis: "Das ist für mich ein Ansporn", sagt er artig und verabschiedet sich danach höflich. Vorbildliche Manieren außerhalb des Platzes, darauf kann er sie ruhig vergessen.
Titelfoto: Lutz Hentschel