Leidenschaft fehlt! So verspielt Dynamo den Aufstieg

Aue - Stefan Kutschke (35) schimpfte in der Mixed-Zone des Erzgebirgsstadions. Nach zwei TV-Interviews wollte Dynamo Dresdens Kapitän nicht auch noch die Fragen der schreibenden Zunft beantworten. Zu tief saß der Frust nach der 1:2-Derbypleite im Schacht.

Nach der Derby-Niederlage war SGD-Kapitän Stefan Kutschke (35) ziemlich gefrustet.
Nach der Derby-Niederlage war SGD-Kapitän Stefan Kutschke (35) ziemlich gefrustet.  © DPA/Robert Michael

Die Reaktion nach seiner Auswechslung in der 67. Minute, als er wütend gegen die Auswechselbank schlug, und seine Worte in die TV-Kameras beweisen aber auch so, dass der 35-Jährige mit dem schwarz-gelben Auftritt nicht zufrieden sein konnte.

"Du darfst in einem Derby nicht so tun, als wäre es ein Testspiel", erklärte Kutschke beispielsweise beim MDR ziemlich deutlich und brachte es auf den Punkt: "Ein bisschen mehr Galligkeit hätte ich mir schon gewünscht."

Der sächsische Rivale Erzgebirge Aue versprühte über die kompletten 95 Minuten (inklusive Nachspielzeit) den Funken mehr Willen und Derby-Leidenschaft.

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"Wir hatten nicht so ein Zweikampfverhalten wie Aue, waren nicht so giftig", erklärte Kutschke dann auch bei Magenta Sport. Es fehlte die notwendige Einstellung: "Klar hatten wir gesagt, wir müssen einen kühlen Kopf bewahren, aber eben auch ein heißes Herz. Das war nicht ganz so."

Chancenlos war das Team von Markus Anfang (49) trotzdem nicht. Schon in den ersten 45 Minuten hätten Kutschke (39.) und Paul Will (24, 45.) jeweils per Kopfball ausgleichen können.

Dynamo Dresdens Kapitän Stefan Kutschke beschwört weiter den Zusammenhalt

Dynamos Stürmer Stefan Kutschke (35, M.) musste auch defensiv mit aufräumen.
Dynamos Stürmer Stefan Kutschke (35, M.) musste auch defensiv mit aufräumen.  © IMAGO/Bert Harzer

"Wir hatten zwar in der ersten Halbzeit Torchancen, wo wir hätten Tore schießen können. Aber wir haben viel nach hinten gespielt, nicht so unser Spiel gefunden. Das ist eigentlich traurig, dass du es in so einem Spiel nicht zeigen kannst", gab Kutschke zu.

Im zweiten Durchgang verfehlten Kyu-Hyun Park (22, 65.), Ahmet Arslan (29, 86.) und Lucas Cueto (27, 88.) jeweils den Ausgleich nur knapp.

Letztlich war es aber zu wenig, um drei Punkte einzufahren - und das, obwohl sogar die Tabellenführung möglich war. Mit nun neun Saisonniederlagen eigentlich undenkbar.

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So aber verspielt die SGD den Aufstieg. Es braucht mehr Galligkeit und Leidenschaft, nicht nur von den Rängen.

Kutschke befördert den Zusammenhalt: "Eine Derby-Niederlage ist doppelt so schlimm wie andere Spiele. Es waren 1800 Gäste-Fans mit. Aber das Ziel haben wir klar besprochen. Der Weg dorthin wird steinig. Den müssen wir gemeinsam angehen."

Titelfoto: DPA/Robert Michael

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