Legt Dynamo nochmal nach? Das sagt Brendel über Wintertransfers
Dresden - Gefestigt, ein Team, griffig, bissig und dennoch locker: Die Mannschaft hat von Ende Oktober bis jetzt eine Entwicklung genommen, die nicht wenige überrascht hat. Jetzt öffnet vom 1. Januar bis 3. Februar das Transferfenster. Die Vereine werden sich um neue Spieler balgen. Hat es Dynamo überhaupt nötig, nach einer Verstärkung zu suchen?
SGD-Sportgeschäftsführer Thomas Brendel (48) schmunzelt. Mit dieser Frage hätte ihm am 23. Oktober nach dem 0:1 in Wiesbaden keiner kommen dürfen.
Doch der Wandel im Fußball geht schnell. Jetzt muss die Frage erlaubt sein, ob eine Verstärkung Sinn macht oder ob sie das funktionierende Gebilde angreifen könnte.
"Wir sind durch die letzten Wochen in einer komfortablen Situation", sagt er: "Es ist kein Muss für uns. Wir können das Ganze ruhiger angehen." Es besteht also kein dringender Handlungsbedarf.
"Wir haben ja auch keine Neuzugänge versprochen. Wir haben gesagt, wir schauen uns um, wir sondieren und wenn wir der Meinung sind, ein Spieler passt ausgesprochen gut in unser Muster, dann werden wir etwas machen. Alles andere wäre auch fahrlässig", so Brendel. "Wir schauen schon auf unseren Kader, schauen auf Positionen, auf denen wir noch stabiler werden könnten."
Viele werden es definitiv nicht sein.
Thomas Brendel weiß, was er an Dynamo Dresdens Kader hat
Aber er weiß: Personell ist Dynamo gut durch die Hinrunde gekommen. Keiner fiel mit schwerwiegenden Verletzungen länger aus. Aber auch das kann sich ändern, "auch wenn wir das natürlich nicht hoffen". Dem vorzubeugen, die richtigen Schlüsse zu ziehen, das ist auch seine Aufgabe.
Als Brendel im Juni kam, war der Kader kleiner als noch unter Markus Anfang (50).
"Es musste alles passen", sagt er. Das tat es ab Ende Oktober. "Und dann ist ein kleines, aber funktionierendes Gebilde oft viel mehr wert als ein großer und breiter Kader." Vor allem, wenn die Jungen so einschlagen.
"Ob Tony Menzel zu Beginn oder dann auch Jonas Oehmichen, Sascha Risch oder David Kubatta. Thomas Stamm hat es geschafft, die Jungen zu integrieren, die jetzt Leistungsträger geworden sind. Sascha Risch und David Kubatta haben eine gewisse Anlaufzeit benötigt, überzeugten und spielen nun von Beginn an", erklärt der 48-Jährige.
"Man sieht am Beispiel Claudio Kammerknecht, dass hier auch leider sehr harte Entscheidungen getroffen werden müssen. Die Jungen haben eine enorme Entwicklung genommen." Und das lässt ihn ruhiger schlafen.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag