Melichenko schuftet im Dynamo-Camp für Vertrag: "Für uns eine Bereicherung"

Bad Häring - Ein Vierteljahr hält sich Kyrylo Melichenko (23) inzwischen bei Dynamo Dresden fit. Der ukrainische Gastspieler durfte auch ins Camp nach Österreich mitreisen. Hier kämpft der 23-Jährige um einen Vertrag - und kann sich inzwischen berechtigte Hoffnungen machen.

Dynamo-Coach Markus Anfang (48, l.) könnte mit Kyrylo Melichenko (23) durchaus etwas anfangen.
Dynamo-Coach Markus Anfang (48, l.) könnte mit Kyrylo Melichenko (23) durchaus etwas anfangen.  © Lutz Hentschel

"Ich finde, dass er eine Bereicherung für unsere Mannschaft sein kann. Wie wir da jetzt verfahren, müssen wir schauen, das Gebilde ist recht kompliziert. Er hat es aber auf alle Fälle gut gemacht", erklärt Dynamo-Coach Markus Anfang (48). Denn die Situation um Melichenkos Vertrag ist nicht ganz einfach.

Bis 2023 ist er beim FK Mariupol angestellt. Da in der ukrainischen Hafenstadt infolge des Krieges quasi fast alles in Schutt und Asche liegt und an Fußball nicht zu denken ist, würde ein Deal wohl für alle Seiten Sinn ergeben.

Nach TAG24-Informationen denken Dynamos Verantwortliche inzwischen tatsächlich über eine Verpflichtung des Verteidigers nach. Seit Monaten bekommen die Spieler von ihren Vereinen kein Geld, die ukrainische Liga hat den Spielbetrieb ohnehin komplett eingestellt.

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Keine Frage, Melichenko will gern in der sächsischen Landeshauptstadt bleiben. "Es gefällt mir hier, es hängt aber auch vom Verein ab. Wenn es möglich wäre, würde ich gern hierbleiben", erklärte er bereits vor Monaten.

Kyrylo Melichenko konnte in bisherigen Testspielen überzeugen

Gegen Heidenheim überzeugte Defensivmann Kyrylo Melichenko (23, M.) auch auf für ihn ungewohnter Position im Mittelfeld.
Gegen Heidenheim überzeugte Defensivmann Kyrylo Melichenko (23, M.) auch auf für ihn ungewohnter Position im Mittelfeld.  © Lutz Hentschel

Bis Donnerstag gab's aber keine Spielerlaubnis. Ab dem heutigen Freitag dürfen Gastspieler aus der Ukraine auch verpflichtet werden.

Probleme mit der Nicht-EU-Ausländer-Regelung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gibt es nicht, da ukrainische Flüchtlinge inzwischen auch in Deutschland ihrer Arbeit nachgehen dürfen.

"Sofern eine Arbeitserlaubnis aus einem besonderen Grund erteilt wird, erteilt auch der DFB die Spielberechtigung. Ein solcher Spieler aus der Ukraine wird in einem solchen Fall dann auch nicht auf das Kontingent von maximal drei Nicht-EU-Ausländern angerechnet", erklärte der Verband auf TAG24-Nachfrage.

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Melichenko kam bisher auch in allen drei Testspielen zum Einsatz. Jeweils 45 Minuten in den ersten beiden, am Mittwoch gegen den 1. FC Heidenheim sogar über 60 Minuten - und er überzeugte mit viel Einsatz und Leidenschaft.

Der Defensivspieler will diesen Vertrag und könnte sich ausgerechnet auf einer ungewohnten Position dafür empfohlen haben. "Er ist ja schon länger dabei, bisher haben wir ihn immer wieder als Außenverteidiger spielen lassen", führt Anfang aus.

"Jetzt hat er mal im zentralen Mittelfeld gespielt. Und das hat er richtig gut gelöst!"

Titelfoto: Lutz Hentschel

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