Kutschke vorm Dynamo-Block: "Nächstes Jahr holen wir uns, was uns zusteht!"
Dresden - Als er vor einem Jahr kam, hatten viele Zweifel. Mittlerweile werfen die Fans ein "Fußball-Gott' hinterher, wenn sein Name bei der Aufstellung gerufen wird. Stefan Kutschke (34) ist Dynamo Dresden.
Das war nicht nur nach dem am Ende wertlosen 2:1 gegen Oldenburg zu sehen. "Er ist das Bindeglied zwischen Fans und Mannschaft", sagte Trainer Markus Anfang jüngst. Für die nächste Saison hat "Kutsche" nur ein Ziel: Aufstieg!
Das Spiel war aus, die Ergebnisse der anderen drei Spiele sickerten durch. Osnabrück schnappte Dynamo in letzter Sekunden noch die Quali für den DFB-Pokal weg und stieg durch das 2:1 gegen Dortmund II. auf.
Die Spieler sanken auf den Rasen, bittere Tränen flossen. Und dann passierte das, was Dynamo Dresden ausmacht. Die Anhänger blieben. Der K-Block feierte die Profis. Kein böses Wort, Zustimmung, Anfeuerungsrufe, Applaus!
Und dann griff sich Kutschke das Mikrofon.
Stefan Kutschke wischt sich erst die Tränen weg und schickt dann eine Kampfansage
"Ein großes Dankeschön, was ihr hier abgerissen habt. Hinrunde, Rückrunde - ihr habt deutschlandweit, gar europaweit für Schlagzeilen gesorgt. Früher stand ich da drüben auf der Tribüne. Was uns immer zusammengeschweißt hat, war der Zusammenhalt. Diese Power aus der Rückrunde nehmen wir mit", sagte er, immer wieder unterbrochen von "Dynamo-Rufen".
"Das nehmen wir mit. Nächstes Jahr holen wir uns das, was uns zusteht. Wir werden den Verein dorthin bringen, wo er einmal war. Ein Leben lang Dynamo!", schrie er förmlich in das Mikrofon.
Damit hat Kutschke die Messlatte für die Saison 2023/24 zwar hochgelegt, aber er rückte auch Minuten später in der Mixed-Zone nicht davon ab. "Die Rückrunde war der Startschuss für die neue Saison. Das Gerüst halten, mit diesem Trainer, mit diesem Staff. Nächstes Jahr angreifen. Ähnlich wie 2015: Geradeaus sagen, was wir machen wollen. Dynamo muss vornweg gehen. Das muss die Marschrichtung sein", sagte er fast ein bisschen trotzig.
Jetzt ist die Saison vorbei. Mal Zeit, die Wunden zu lecken, die Seele baumeln zu lassen. "Urlaub konnten wir noch nicht planen. Ich werde mich jetzt erst einmal um meine Familie kümmern, meine Frau, meine Tochter. Das ist jetzt zu kurz gekommen. Dann ist da aber auch wieder die Pflicht, den Verein zu dem zu machen, was er wert ist."
Titelfoto: Lutz Hentschel