Kreuzers noch emotionalere Rückkehr zu Dynamo

Dresden - Niklas Kreuzer (32) ist noch immer Fan. Sieben Jahre spielte er bei Dynamo Dresden, doch sportlich wird seine Rückkehr ein richtig schwerer Gang. Denn seine große Liebe kann ihn und seinen aktuellen Arbeitgeber SV Sandhausen in die sportliche Bedeutungslosigkeit schicken. Im TAG24-Interview erklärt der 32-Jährige, wie er damit umgeht.

Ein Sieg in Dresden als letzte Chance: Niklas Kreuzer (32) hat eine noch etwas emotionalere Rückkehr vor Augen.  © IMAGO/Oliver Zimmermann

TAG24: Niklas, wie geht es Ihnen? Sind Sie fit für die Rückkehr am Samstag?

Kreuzer: "Ich bin fit, kann mich nicht beschweren. Natürlich hat das alles ein bisschen gedauert, um in die Normalform zu kommen. Aber ich fühle mich gut."

TAG24: Vorige Woche haben Sie nicht gespielt, hatte das einen Grund?

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Kreuzer: "Leider Gottes hat man bei jedem Spiel von uns gesehen, dass es da den ein oder anderen Wechsel gab. Da gehörte ich auch dazu. Letzte Woche hatte es taktische Gründe, da waren nach dem Rückstand eher offensivere Wechsel gefragt. Das hatte keine körperlichen Gründe."

TAG24: Ist so eine Rückkehr nach Dresden noch etwas Besonderes?

Kreuzer: "Ich glaube, das ist erst die zweite Rückkehr. Bei der ersten mit Halle gab es eine derbe Klatsche, beim zweiten Spiel war ich bereits krank und nicht dabei. Für mich persönlich ist es das speziellste Spiel, das ich mir vorstellen kann. Ich bin immer noch großer Supporter von Dynamo Dresden. Die sieben Jahre dort kann und will ich nicht vergessen. Es war sehr speziell, deswegen wird es auch etwas Besonderes."

TAG24: Sie verfolgen also auch, was für Dynamo dieses Jahr möglich ist?

Kreuzer: "Natürlich, das mache ich seit meinem Abgang. Ich war auch häufiger schon da, weil ich auch privat noch viele Freunde in Dresden habe. Was da passiert, macht den schwarz-gelben Teil meines Herzens sehr glücklich."

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Kreuzer ist sich sicher, auch bei einer Niederlage steigt Dynamo auf

Niklas Kreuzer (l.) weiß, wie sich ein Aufstieg mit Dynamo anfühlt.  © Lutz Hentschel

TAG24: Aber ausgerechnet die SGD könnte jetzt Sandhausens Abstieg besiegeln …

Kreuzer: "Ich bin zwar ein großer Fan von Dynamo, aber in diesen 90 Minuten bin ich Spieler des SV Sandhausen. Das ist für uns eine brandgefährliche Situation. Das ist die letzte Chance, an den Nichtabstiegsplätzen zu schnuppern. Da muss man kein Prophet oder Träumer für sein. Wir müssen alle Spiele gewinnen, wissen aber auch, dass das mit den Fans und der Heimstärke keine leichte Aufgabe wird. Osnabrück hat aber gezeigt, dass es möglich ist."

TAG24: Muss man den ein oder anderen Spieler auf die Atmosphäre im Rudolf-Harbig-Stadion vorbereiten?

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Kreuzer: "Wenn es in unserer Mannschaft an etwas nicht mangelt, dann ist es Erfahrung. Da haben schon viele mal in Dresden gespielt, auch noch gegen mich. Die wissen, was sie erwartet. Vielleicht ist es für Jakob Lewald oder mich noch ein bisschen einfacher, weil wir es intensiver kennen. Aber wenn die Atmosphäre vor dem Spiel Thema ist, können wir berichten."

TAG24: Bei der ersten Rückkehr gab's auch einige Pfiffe. Bekommen Sie das mit, tut das weh?

Kreuzer: "Nein, tut es nicht. Ich habe zum Verein, zur Stadt und zu den Mitarbeitern ein gutes Verhältnis. Die Pfiffe sind eher eine Momentaufnahme, sollen wohl eher zeigen, dass sie mir für das Spiel nichts Gutes wünschen. Aber ich habe schon das Gefühl, dass ich über die Jahre auch immer positives Feedback bekommen habe. Die eigene Mannschaft steht da im Vordergrund, da wird kein Gegenspieler herzlich empfangen. Das ist völlig in Ordnung."

TAG24: Was wünschen Sie sich für den Samstag?

Kreuzer: "Natürlich einen Sieg für uns. Ich weiß, dass das die letzte Chance ist für uns, nach all der Scheiße im letzten halben Jahr noch am Leben zu bleiben und Energie freizusetzen. Auswärts in Dresden ist wohl das schwerste Spiel der Saison. Das wissen wir. Natürlich will ich das Spiel gewinnen, auch weil ich weiß, dass die SGD unabhängig von unserem Spiel am Ende aufsteigen wird."

Tabelle 3. Liga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 SG Dynamo Dresden 34 65:37 63
2 Arminia Bielefeld 34 57:34 62
3 FC Energie Cottbus 34 57:44 58
4 1. FC Saarbrücken 34 48:39 56
5 FC Ingolstadt 04 34 66:55 51
6 FC Hansa Rostock 33 46:41 51
7 TSV 1860 München 34 53:54 51
8 Viktoria Köln 34 51:46 50
9 SC Verl 34 49:48 50
10 Rot-Weiss Essen 34 48:48 49
11 SV Wehen Wiesbaden 34 50:53 46
12 FC Erzgebirge Aue 34 47:56 46
13 VfL Osnabrück 34 43:48 45
14 Alemannia Aachen 34 37:38 44
15 Borussia Dortmund II 34 50:49 43
16 SV Waldhof Mannheim 34 38:42 39
17 VfB Stuttgart II 34 45:57 39
18 SV Sandhausen 34 45:58 32
19 Hannover 96 II 34 45:67 30
20 SpVgg Unterhaching 33 38:64 23

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweite steigt direkt auf. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Platz der 2. Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in der Liga.

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