Kleine Krise beendet: Dynamo siegt in Unterzahl nach Handball-Rot!
Dresden - In Unterzahl die Krise beendet! Mit einem wahren Kraftakt hat Dynamo Dresden vor 25.272 Zuschauern die SpVgg Unterhaching mit 2:1 (1:1) geschlagen.
Nach dem Platzverweis für "Torhüter" Claudio Kammerknecht und dem anschließenden Ausgleich zum 1:1 (41.) zeigte Dresden eine vorbildliche kämpferische Leistung. Stefan Kutschke (73.) vom Punkt ließ das Stadion beben.
Es war zunächst nicht sonderlich erbaulich, was die Schwarz-Gelben so anboten. Sie wollten, das war zu sehen. Doch sie spielten mit Bleiwesten, die Last war tonnenschwer. Nach einer knappen halben Stunde gab es erstmals in dieser Saison vereinzelte Pfiffe im Stadion.
Just in diese Pfiffe hinein erkämpfte sich Kutschke am Mittelkreis resolut den Ball gegen Sebastian Maier. Das Leder kam nach rechts zu Jonathan Meier, der Markus Schwabl aussteigen ließ und mit Schnitt in den Strafraum flankte.
Der mitgelaufene SGD-Kapitän verpasste die Kugel noch, doch am langen Pfosten hechtete Jakob Lemmer in den Ball und köpfte ihn über die Linie - 1:0 (32.)! Nach 302 torlosen Minuten jubelte Dynamo wieder.
Claudio Kammerknecht wird zu Dynamo Dresdens Pechvogel
Wohl nie zuvor in dieser Saison war eine Bude wichtiger, weil sie Sicherheit gibt – das war eigentlich der Satz, der hier stehen sollte. Doch was dann passierte, dafür gibt es nur ein Wort: Unglaublich!
Plötzlich drehte Haching auf. Mathias Fetsch (34.) scheiterte an Stefan Drljaca, ein Freistoß von Simon Skarlatidis (36.) zischte nur einen Hauch vorbei. Alles wäre wohl nur als kurzes Strohfeuer der Gäste abgehandelt worden, wenn Robin Meißner (38.) sein Brett reingemacht hätte.
Er scheiterte aber frei von René Vollath am Selbigen. Im Gegenzug stand Skarlatidis gefühlt eine halbe Minute völlig frei im 16er, konnte sich den Ball zweimal vorlegen, ehe er abzog.
Drljaca war geschlagen, doch ihn "ersetzte" Claudio Kammerknecht, er lenkte das Geschoss mit der Hand an die Latte. Starke Parade! Als Feldspieler allerdings blöd. Es folgte die Doppelbestrafung: Rot für "Kammer", den fälligen Elfmeter verwandelte Patrick Hobsch zum 1:1 (41.).
Gleich danach nahm Markus Anfang Meißner vom Feld und brachte Kevin Ehlers. Der zog aber erstmal das Trikot von Dennis Borkowski an, ehe das Missgeschick auffiel und er sein eigenes überstreifte. Das sagt alles zum Nervenkostüm der Dresdner.
In Unterzahl drehte Dynamo Dresden richtig auf
Was aber in der zweiten Hälfte abging, dafür gibt es auch nur ein Wort: Stark! Dass die Dynamos in Unterzahl waren, sah keiner.
Jeder Schwarz-Gelbe hängte sich mordsmäßig rein. Die Fans gaben ihr Bestes, feuerten ihre Lieblinge bedingungslos an. Und die hatten zwei Trümpfe: Tom Zimmerschied und Lucas Cueto.
Beide waren keine Minute im Spiel - Cueto auf Zimmerschied, der passte zurück. Cueto wurde im 16er gefoult. Elfmeter! Kutschke lief an und traf ins rechte untere Eck - 2:1 (73.).
Jetzt stand die Hütte, keinen hielt es auf den Sitzen. Jede Aktion wurde von den Rängen frenetisch bejubelt. Angestachelt davon, verteidigte Dynamo nicht nur, sondern setzte Nadelstiche und kämpfte sich auch erfolgreich durch sechs Minuten Nachspielzeit. Bravo!
Statistik zum Drittliga-Spiel zwischen Dynamo Dresden und der SpVgg Unterhaching
Dynamo Dresden - SpVgg Unterhaching 2:1 (1:1)
Dynamo Dresden: Drljaca - Kammerknecht, Lewald, Kraulich, J. Meier (90.+1 Bünning) - Will (72. Cueto) - L. Herrmann, N. Hauptmann - Lemmer (72. Zimmerschied), Kutschke (90.+1 Schäffler), R. Meißner (45. Ehlers)
SpVgg Unterhaching: Vollath - Schwabl, J. Welzmüller (81. Westermeier), Schifferl, Waidner (90. Schmid) - Keller (68. Krattenmacher), S. Maier (82. Mashigo), Stiefler, Skarlatidis (89. M. Welzmüller) - Hobsch, Fetsch
Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau in der Pfalz)
Zuschauer: 25.272
Tore: 1:0 Lemmer (32.), 1:1 Hobsch (42./Handelfmeter), 2:1 Kutschke (75./Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Will (3) / Skarlatidis (1), J. Welzmüller (3)
Rote Karten: Kammerknecht (41./Handspiel) / -
Titelfoto: Lutz Hentschel