Dynamo Dresden: Keeper Broll will Dreier in Heimat
Dresden - Er ist einer der wenigen richtigen "Monnemer", die Dienstagabend auf dem Platz stehen. Ein richtiger Mannheimer, denn dort wurde Kevin Broll (28) im Jahre 1995 geboren, da wuchs er auf, erlernte beim SV Waldhof das Fußball-ABC, nun kehrt er mit Dynamo heim. Es wird ein besonderes Spiel für den 28-Jährigen.
Besonders auf alle Fälle und für ihn hoffentlich erfolgreicher als sein Comeback am Samstag daheim gegen Sandhausen.
Da hatte er weit weniger zu tun, fror sich die Beine in den Leib und musste sich dennoch einmal geschlagen geben. Nicht sein Ding, auch wenn es unglücklich aussah. Verbockt hatten es seine Vorderleute.
"Das war ein ekliger Ball, ich komme noch ran, habe ihn zwischen Arm und Fuß. Bitter, wie das aussieht. Es war bezeichnend für das Spiel. Irgendwas hat immer gefehlt", erklärt Broll das Gegentor zum 0:1.
"Das ist das Leid eines Torhüters", so der Keeper: "Manchmal kriegst du gar nichts zu tun, manchmal die ganze Zeit. Dann musst du da sein. Bitter, aber es geht weiter." Heute in Mannheim.
"Ja, es geht in die Heimat. Aber es ist schon lange her, dass ich das letzte Mal dort war. Damals bin ich aus den A-Junioren rausgekommen", erinnert er sich.
Nach einem Jahr ohne Einsatz bei den Profis zog es ihn 2014 nach Homburg, in die Geburtsstadt von Stefan Drljaca (24). Über Großaspach (2015 bis 2019) ging es dann nach Dresden.
Kevin Broll: "Es gilt, die Nerven zu behalten"
"Heimat, ich werde alte, bekannte Gesichter sehen. Trotz allem zählt das Spiel und das wollen wir gewinnen", will Broll gar keine großen Gefühle aufkommen lassen.
Auch gegenüber dem Mannheimer Trainer nicht. Denn das ist die nächste Geschichte des Spiels.
Der Coach heißt Rüdiger Rehm (45) und ermöglichte "Brollo" am 7. Spieltag der Saison 2015/16 in der 3. Liga gegen den Halleschen FC sein Debüt im Profifußball für Großaspach, als er in der 8. Spielminute für den verletzten Christopher Gäng (35) eingewechselt wurde.
Nach dem Abgang von Gäng wurde Broll zur Saison 2016/17 die neue Nummer eins im Tor der Großaspacher und verdrängte da seinen heutigen Torwarttrainer David Yelldell (42).
Alles kuriose Geschichten, die aber Schnee von gestern sind. Am Dienstag will und muss er mit seinen Mannen in seiner Heimatstadt punkten.
"Für uns gilt es, die Nerven zu behalten, so weiterzumachen wie bisher. Das wird irgendwann belohnt werden." Doch dafür müssen seine Vorderleute (öfters) das gegnerische Tor treffen.
Titelfoto: Lutz Hentschel