Keine Einigung im Streit um Dynamo-Präsident Scholze
Dresden - Thema vertagt! Der Antrag auf Aufhebung des Ehrenratsverfahrens gegen Dynamo-Präsident Holger Scholze (53) wurde nach einer Abstimmung der Mitglieder von der Tagesordnung der Mitgliederversammlung genommen.
Im August waren dem 53-Jährigen sämtliche Mitgliederrechte durch den Ehrenrat entzogen worden, weil er eine Strafe des Ehrenrats in Höhe von 1000 Euro nicht bezahlen will.
Mitglied Claus Urbaniak hatte den Antrag gestellt, diese Beschlüsse zurückzunehmen. Christian Bartsch, stellvertretender Ehrenratsvorsitzender, erklärte, dass der Antrag nicht zulässig sei, da Urbaniak kein Verfahrensbeteiligter ist. Trotzdem wollte sich der Ehrenrat dem strittigen Punkt stellen.
Bartsch hatte für die Mitglieder eine Powerpoint-Präsentation vorbereitet, um den ganzen Verlauf des Verfahrens aufzuzeigen.
Zudem erklärte er, dass man mit der Seite von Scholze sämtliche Lösungsmöglichkeiten gesucht habe, man sei aber auf keinen Nenner gekommen.
Zum Beispiel wollte der Ehrenrat, dass der Präsident seine Strafe als Spende leiste. Dazu sei es nicht gekommen.
"Irgendwann war die Verständigung beendet", so Bartsch. Die 1000 Euro bezeichnete er als "mildestes Mittel". Ihn aus dem Amt zu drängen sei nicht das Ansinnen gewesen.
Holger Scholze konnte wegen entzogener Mitgliederrechte nicht teilnehmen
Der ganze Vorfall bezieht sich auf den Oktober 2023. Scholz habe sich mit Geschäftspartnern in der Dresdner Gaststätte "Felix" getroffen. Danach habe er ihnen noch das Trainingszentrum gezeigt, dazu einen Instagram-Post erstellt mit mehreren Hashtags aus seinem beruflichen Umfeld.
"Aber keinen einzigen Hashtag zu Dynamo Dresden", merkte Bartsch an. Im Grunde hängt der Streit an den gesetzten Hashtags bzw. dem nicht gesetzten von Dynamo.
Scholze habe sich für die Besichtigung das Okay der Geschäftsführer geholt. Finanz-Geschäftsführer Stephan Zimmermann (37) war es nicht, wie er auf Nachfrage eines weiblichen Mitglieds bestätigte. Er habe ihn erst später kennengelernt.
Die Erlaubnis soll vom damaligen Sportgeschäftsführer Ralf Becker (54) gekommen sein, was sich der Ehrenrat von Dynamos Chefscout Christian Knoll bestätigen ließ.
Scholze selbst konnte sich auf der MV nicht der Problematik stellen. Durch die entzogenen Mitgliederrechte durfte er nicht teilnehmen. Wie es jetzt weitergeht, ist offen. Hätten die Mitglieder dem am Ende von der Tagesordnung genommenen Antrag nicht zugestimmt, wäre Scholze wohl von seinem Amt zurückgetreten. Wie er sich jetzt verhält, wird sich zeigen.
Titelfoto: Bildmontage: Dennis Hetzschold, Steffen Füssel