Jannik Müller war bei Dynamo im Gespräch! Sportchef Brendel nennt Gründe für Absage
Dresden - Vier Innenverteidiger hat Dynamo vor der Saison geholt - Aljaz Casar (24), Lukas Boeder (27), Dennis Duah (21) und David Kubatta (20). Das interne Anforderungsprofil von 1,90 Metern an Körpergröße erfüllen bis auf Boeder alle. Einem hat man im Sommer aus diesem Grund abgesagt: Jannik Müller (30).
Er misst "nur" 1,87. Ihm fehlten drei Zentimeter zur Verpflichtung. Nun könnte man sagen: Gut so, wäre wieder ein Rückkehrer gewesen. Man könnte aber gerade in der jetzigen Situation sagen: Einen wie ihn könnte Dynamo ganz gut gebrauchen.
Denn Kubatta und Duah spielen nicht einmal im Ansatz eine Rolle, Boeder nur zu Saisonbeginn, danach lief ihm Lars Bünning (26) den Rang ab. Gefallen kann nur Casar.
Müller bestätigte der Bild, dass es im Sommer nach seinem Ende beim SV Darmstadt Gespräche gab. Zum Erfolg führten sie nicht bei dem Mann, der sogar mit Frau und Kind (Tochter Mathilda Rosalie kam am 27. September in Dresden zur Welt) in der Stadt wohnt.
"Jannik Müller hat zweifelsohne seine Qualitäten, die wir aber nach unserer Einschätzung bereits mit den vorhandenen Spielern im Kader haben. Wie wir in den vergangenen Wochen immer wieder betont haben, müssen wir bei einer Verpflichtung zu 100 Prozent überzeugt sein, dass uns diese auch weiterbringt und neue Elemente in unser Spiel einbringen kann", erklärte Sportgeschäftsführer Thomas Brendel.
Eine Aussage, die man einfach mal so stehenlassen kann. Was neben seiner Leistung allerdings für Müller gesprochen hätte, wäre seine Erfahrung aus 16 Bundesliga-, 134 Zweitliga- und 44 Drittligaspielen.
Jannik Müller kennt Dynamo Dresden - und weiß, worauf es ankommt
Und: Er spielte bereits sechs Jahre für Dynamo (136 Punktspiele), stieg 2016 mit Dresden in die 2. Liga auf, war Kapitän.
Mit Darmstadt schaffte er 2023 sogar den Sprung in die Bundesliga. Er weiß, wie Aufstieg geht.
Was allerdings noch viel wichtiger erscheint: Müller weiß, was Dynamo bedeutet. Er kennt das Umfeld, kennt den immensen Druck, an jedem Spieltag liefern zu müssen.
Die Neuzugänge des Sommers bekommen das jetzt alles erst mit. Daher hätte Müller sicherlich dem Team gutgetan, drei Zentimeter hin oder her.
Titelfoto: imago/Dennis Hetzschold