"Ich liebe dich, Dynamo!" Lautstarke Fan-Rückkehr
Dresden - Eine Reihe, links und rechts 1,5 Meter Platz - sofern man nicht zusammengehörte. Nach unten und oben eine Reihe Abstand: Die Zuschauerränge im Rudolf-Harbig-Stadion sahen zum Auftakt aus wie ein unfertiges Puzzle.
Aber es waren zu Dynamo Dresdens Zweitliga-Comeback gegen den FC Ingolstadt 04 (3:0) zumindest mal wieder Fans da. Und für die hat sich das Kommen gelohnt.
Proteste gab es natürlich auch, 264 Tage nach dem letzten Spiel vor Zuschauern. Vorm nur minimal besetzten K-Block hing ein Spruchband. "Gemeinsam steigen wir ab und auf, ohne Einfluss auf den Inzidenzverlauf. Jetzt sind wir seit Wochen unter zehn - trotzdem darf kaum einer ins Stadion geh'n?! Stadt Dresden - GGGeht's noch?"
Zum einen Spitze gegen die GGG-Regel und zum anderen ein dezenter Hinweis, dass Liga-Kontrahent FC Erzgebirge Aue sein Stadion zu 80 Prozent auslasten darf, Drittligist FSV Zwickau gar zu 100 Prozent.
Was die Fans während der 90 Minuten ablieferten, war aber stark. Jeder Zuschauer bekam beim Einlass ein Shirt geschenkt. "Ich liebe dich, Dynamo", stand darauf, um den Spruch ein Herz. Viele hatten es an, andere zogen es über die Sitze.
"Ich habe schon Stadien gesehen mit 15.000 oder gar 20.000 Zuschauern, da war die Stimmung nicht so gut", lobte Trainer Alexander Schmidt (52) die kleine, aber feine Kulisse.
Auch Rückkehrer Julius Kade (22) zeigte sich beeindruckt: "Es ist ein unheimliches Gefühl, wenn der Ball reinfliegt und alle jubeln." Da war kein Unterschied zu hören zwischen 7102 oder 32.000 Anhängern. Dreimal passierte das. Der Anfang ist gemacht - sportlich und auch von den Fans her.
Titelfoto: Lutz Hentschel