Heute Gerichtsverhandlung! Dynamo droht harte Pyro-Strafe
Dresden - DFB-Richter Stephan Oberholz hat in den vergangenen Tagen und Wochen die Keule ausgepackt! Fast 900.000 Euro mussten Mannschaften aus der 1. und 2. Bundesliga für Vergehen von Fans überweisen.
Aber keiner musste zu einer mündlichen Verhandlung nach Frankfurt/M. Das blüht am heutigen Montag Dynamo Dresden. Über eine Strafe zu spekulieren, wäre Quatsch. Aber es wird einiges auf die SGD zurollen.
Der 1. FC Köln musste 231.000 Euro an den DFB überweisen, der 1. FC Union Berlin 156.000, der Hamburger SV 107.525 und der FC Schalke 04 97.000. Das waren bis zum heutigen Montag die happigsten Urteile.
Alle wegen Pyro und Becherwürfen. Das alles wurde den Vereinen schriftlich mitgeteilt, vor Gericht musste keiner. Dynamo muss und wird am heutigen Montag in Frankfurt von Geschäftsführer Jürgen Wehlend (56) und von Organisationsleiter David May vertreten. Beginn der Verhandlung ist 12.30 Uhr, mit dem Urteil wird gegen 16 Uhr gerechnet.
Dresden muss sich wegen der Vorkommnisse im Ligaspiel am 1. April gegen Schalke und in den beiden Relegationsspielen am 20. und 24. Mai gegen den 1. FC Kaiserslautern vor dem DFB-Sportgericht verantworten. Und da kommt einiges zusammen.
Gegen die Knappen (1:2) brannte vor Beginn der Partie der K-Block über die gesamte Länge minutenlang leuchtend rot.
1. FC Kaiserslautern musste bereits 56.000 Euro Strafe zahlen
Schiedsrichter Harm Osmers (37) ließ sich daher mit dem Anpfiff Zeit. Da wird sicher auch zur Sprache kommen, wie all die Bengalos ins Stadion gekommen sind, Sprichwort die zugeklebten Sicherheitskameras am Tag vor der Partie.
Auf dem Betzenberg zum Hinspiel (0:0) in der Relegation zündelten einige Fans ebenfalls. Doch die schwerwiegenden Vorfälle passierten im Rückspiel, nach dem Kaiserslautern das entscheidende 2:0 in der Nachspielzeit erzielte.
Vom K-Block aus flogen von einigen Unverbesserlichen zig Bengalos auf das Spielfeld in Richtung eigener Spieler.
Die letzten Löcher auf dem Rasen wurden unweit der Mittellinie festgestellt. Die Partie musste daraufhin für mehrere Minuten unterbrochen werden. Kaiserslautern wurde übrigens schon für beide Spiele bestraft.
Die Bengalos aus dem Hinspiel, die aufs Feld geworfenen Papierkugeln nach der Choreo, die Pyro vor Beginn des Rückspiels und die abgefeuerte Rakete in den Heimblock der Dresdner kosteten 56.000 Euro - ohne mündliche Verhandlung...
Titelfoto: Lutz Hentschel