Identifikation und Kontinuität: Deshalb ist Scholz bei Dynamo Kult!
Dresden - Er ist ein Typ, nicht mehr wegzudenken aus dem Dynamo-Kosmos. Seit knapp fünf Jahren ist Heiko Scholz wieder im Verein tätig. Er verkörpert das, was sich so viele bei Dynamo Dresden wünschen: Kontinuität, Identifikation, Fannähe, Heimatverbundenheit. Sprich, der 58-Jährige ist Kult bei Dynamo.
Wie sehr der erste Millioneneinkauf von Dynamo seinen Klub liebt, war in den letzten Wochen der abgelaufenen Saison zu sehen. Er litt mit, er jubelte mit, nichts war gestelzt.
Scholz bedankte sich bei verdienten Spielern mit Einsätzen - wie zum Beispiel bei Panagiotis Vlachodimos (32) im Sachsenpokalfinale gegen Aue. Scholz war Mensch. Und das Wichtigste: Er hat sich nie in den Vordergrund gestellt.
Als jeder wissen wollte, wie es mit ihm ab dem 1. Juli weitergeht, blieb er ruhig. "Ich fühle mich hier natürlich pudelwohl. Ich bin hier zu Hause", sagte er und ergänzte in seinem urtypischen Görlitzer Dialekt: "Wenn man mich gern behalten möchte, würde ich nicht schwer überlegen müssen, in meinem Alter noch woanders hinzuziehen. Das steht fest."
Ein typischer Scholz-Spruch. Leute wie er sind in der Fußballbranche selten geworden.
Sie wollten ihn halten, seit Mittwoch hat er auch die schriftliche Bestätigung. Er bleibt. Der einstige Mittelfeldspieler erlebt in Dresden mit Thomas Stamm (41) schon seinen fünften Chef - in nicht ganz fünf Jahren.
Dynamo Dresden bewahrt sich mit Heiko Scholz und Matthias Grahé etwas Kontinuität im Trainerteam
Für Athletik-Trainer Matthias Grahé (55), seit Sommer 2019 dabei, ist es sogar schon der sechste! Das ist ein Fakt, der nicht zwingend für die SGD spricht. Ein ganz schöner Schwund.
Als Scholz damit konfrontiert wurde, lehnte er locker am Tresen des Medienraums im Trainingszentrum. Als er im November 2019 nach Dresden zurückkehrte, war Cristian Fiél (44) gerade entlassen worden, er übernahm für ein Spiel (1:1 gegen Sandhausen) und ging dann ins zweite Glied.
"Markus Kauczinski, Alexander Schmidt, Guerino Capretti und Markus Anfang", zählte er auf. "Ich kam mit allen top aus", sagte er. "Aber der Abgang von Markus schmerzte schon sehr", gab er zu.
Und nun darf er Stamm kennenlernen. Ab 23. Juni werden sie zusammen mit all den anderen aus dem Staff auf dem Platz stehen. Scholz und Grahé können den Neuen zeigen, was Dynamo bedeutet.
"Wir wollen nicht nur in der Mannschaft, sondern auch um die Mannschaft herum eine Kontinuität schaffen. Umso erfreulicher ist es, dass wir auf bewährte Abläufe setzen können", freute sich auch Sportgeschäftsführer Thomas Brendel (48) auf die Vertragsverlängerung der beiden Urkräfte.
Titelfoto: Lutz Hentschel