Hauptmann spricht Klartext: Das fehlt Dynamo aktuell, um Spiele zu gewinnen

Dresden - Statistiken werden mitunter belächelt, dabei sollten sie ab und an zumindest einmal betrachtet werden. Von den letzten 24 Partien, in denen Dynamo Dresden mit 1:0 in Führung ging, wurden 22 gewonnen, dazu kommen zwei Remis.

Viel Aufwand, wenig Ertrag - auch bei Niklas Hauptmann (28, r.). Er war immer unterwegs, versuchte alles. Der Erfolg blieb aus.
Viel Aufwand, wenig Ertrag - auch bei Niklas Hauptmann (28, r.). Er war immer unterwegs, versuchte alles. Der Erfolg blieb aus.  © Picture Point / Gabor Krieg

Das fehlt derzeit, das gelang die letzten vier Spiele nicht mehr, in drei lag der Gegner vorn. "Und dann rennst du wieder hinterher", zuckte Niklas Hauptmann (28) mit den Schultern.

Immer und immer wieder. 0:1 in Dortmund, 0:1 gegen Essen, 0:1 in Wiesbaden. Das Spiel gemacht hat jeweils Dresden, getroffen hat der Gegner, der BVB und der SVWW haben die Partien gewonnen.

Weil sich ein Fakt wie ein roter Faden durch die bisherigen drei, vier Jahre zieht: die Chancenverwertung, egal unter welchem Trainer und mit welchem Personal. Dynamo bekommt dieses Problem nicht in den Griff. Auch in Wiesbaden nicht. Christoph Daferner, Tony Menzel, Jonas Sterner, Philip Heise - Möglichkeiten gab es genügend.

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Und dann kommt der Gegner! "Ja, scheiße", sagte Hauptmann. "0:1, kriegst mit denen ihrer ersten Chance das Gegentor. Wir sind vernünftig im Spiel drin, haben Aktionen nach vorn. Uns fehlt die letzte Überzeugung, der Punch, um wirklich das Tor zu erzwingen", legte er den Finger in die Wunde. Viel Aufwand, wenig Ertrag - oder besser gar keinen. "Es hat nicht gereicht, zu wenig Konsequenz nach vorn."

Dynamo Dresdens Probleme: Vorn und hinten nicht konsequent genug

Das Tor des Tages: Fatih Kaya (24, l.) köpft völlig freistehend zum 1:0 für Wiesbaden ein. Da stimmte im Abwehrverbund von Dynamo gar nichts.
Das Tor des Tages: Fatih Kaya (24, l.) köpft völlig freistehend zum 1:0 für Wiesbaden ein. Da stimmte im Abwehrverbund von Dynamo gar nichts.  © imago/Jan Hübner

Wie in all den anderen Spielen, viel zugelassen hat Dynamo nicht. Aber einmal eben wieder entscheidend.

Eine Flanke aus dem Halbfeld, eine Kopfballverlängerung und das Kopfballtor von Fatih Kaya (21.). "Der, der den Ball verlängert, der darf nicht so frei sein. In dem Moment verteidigen wir nicht gut", so Hauptmann.

Vorn und hinten nicht konsequent (genug), das ist aus "Haupes" Sätzen herauszuhören. Aber wie bekommt es Dynamo hin, wie gelingt der Turnaround?

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"Wir brauchen ein Erfolgserlebnis, wir haben schon gezeigt, dass wir es können. Aber du musst es erzwingen, du bekommst nichts geschenkt. In der Liga schon gar nicht. Es ist nur harte Arbeit. Ich weiß, das klingt so dahingesagt. Wir müssen uns das Quäntchen Glück, das Ding über die Linie zu drücken, erarbeiten. Dann geht's auch wieder aufwärts", nahm der den Kopf hoch.

Hoffentlich am Samstag schon. Da kommt Aufsteiger Hannover 96 II. Keine leichte Aufgabe. Eine 1:0-Führung könnte hilfreich sein ...

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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