Das sind die Gewinner und Verlierer der Dynamo-Saison
Dresden - Wie in jeder Saison gab es auch am Ende der Spielzeit von Dynamo Dresden in der 3. Liga Gewinner und Verlierer. TAG24 wirft einen Blick auf den Kader.
Es mag fast schon etwas makaber klingen, sucht man in einer Saison, in der das ausgerufene Saisonziel mit einer der schlechtesten Rückrunden der Vereinsgeschichte erneut nicht erreicht wurde, nach einem Gewinner. Die Antwort mag dann auch überraschen. Denn der Gewinner dieser Saison stand 2024 nie auf dem Feld.
Nach Feiern war den Dynamos nach dem letzten Saisonspiel natürlich nicht zumute. Ende Dezember, zum Ende eines unfassbar starken Jahres 2023, sah das noch anders aus. Ausgelassen ging es in die Winterpause, weil die SGD als Kollektiv überzeugte und der ein oder andere auch individuell herausstach.
Einer: Niklas Hauptmann (27). Der Mittelfeldspieler hat unter Markus Anfang endgültig seine alte Stärke wiedergefunden und ist mit den Jahren gereift. Er ist inzwischen absoluter Führungsspieler und was noch wichtiger ist:
Er blieb in der gesamten Saison so gut wie verletzungsfrei, verpasste nur ein Spiel aufgrund von Sprunggelenksproblemen. Der Gewinner der Saison ist er aber nicht.
Rückrunde nicht gespielt und daher nur gewonnen: Stefan Drljaca
Ein anderer sicherlich noch mehr - trotz oder gerade aufgrund einer schweren Verletzung: Stefan Drljaca (25). Der Keeper spielte eine unfassbar starke Hinserie, kassierte in 20 Spielen gerade einmal 17 Gegentore und blieb siebenmal zu null.
Er rettete der SGD gleich mehrere Siege und war ein Garant für die großartige Ausgangsposition zum Start ins Jahr 2024.
Doch ausgerechnet im letzten Spiel im Jahr 2023 verletzte er sich schwer und fiel für die gesamte Rückserie aus. Dass es nicht mehr so lief, lag auch an seinem Fehlen. Er wurde schmerzlich vermisst und kann mental völlig unbeschwert an seine neue Aufgabe herangehen.
Denn damit, dass er jetzt beim Champions-League-Teilnehmer VfB Stuttgart unterschrieb, zeigt der 25-Jährige, dass er definitiv Aufsteiger dieser Saison ist.
Ahmet Arslan: Vom Hoffnungsträger aufs Abstellgleis ...
19 Spiele, 13 davon nicht gewonnen, ganze neun verloren. Wer so eine Rückrunde spielt und damit den ausgerufenen Aufstieg in die 2. Bundesliga vergeigt, der hat eine Menge Verlierer fabriziert.
Namen fallen einem auch gleich so einige ein. Dennis Borkowski (22) zum Beispiel spielte überhaupt keine Rolle mehr. Der gebürtige Riesaer konnte sich nicht auch nur annähernd für eine weitere Saison im Dynamoland empfehlen.
Panagiotis Vlachodimos (32) ist ein anderer, der unter Markus Anfang überhaupt keine Chance mehr bekam. Interimscoach Heiko Scholz (58) setzte im Schlussspurt wieder partiell auf ihn.
Weil er sich aber mit seinen entscheidenden zwei Toren im Sachsenpokalfinale verabschiedete, kann er erhobenen Hauptes gehen.
Für Ahmet Arslan (30) gilt das nicht.
Der Torschützenkönig aus der vergangenen Saison kam mit riesigen Vorschusslorbeeren im Winter zurück. "Ich bin gern das Ventil, um den Druck wegzunehmen. Wenn ich in der Rückrunde nur einen Treffer erziele, ein anderer, der bisher nicht so häufig getroffen hat, jetzt zehn Tore schießt, bin ich genauso glücklich."
... und zum Verlierer der Saison
Doch der 30-Jährige machte in seinen 13 Spielen kein einziges. In Form kam er 2024 nie. Nur fünfmal durfte Arslan von Beginn an ran, zum Ende der Saison spielte er keine Rolle mehr.
Gemessen an den Erwartungen und Hoffnungen ist er der Verlierer der Saison.
Titelfoto: Lutz Hentschel