Tränen bei der Gedenkfeier für Dixie Dörner: Dynamo verabschiedet sich von einer Legende
Dresden - Selbst die Sonne schickte einen letzten Gruß: Bei strahlend blauem Himmel ging die Gedenkfeier für Hans-Jürgen "Dixie" Dörner (†70) am Donnerstagnachmittag im Rudolf-Harbig-Stadion über die Bühne. Die Familie, Freunde, Bekannten und viele Weggefährten nahmen Abschied vom Dresdner Fußball-Idol, das am 19. Januar kurz vor seinem 71. Geburtstag nach schwerer Krankheit gestorben war.
"Tougher than the Rest" von Bruce Springsteen klang zu Beginn aus den Lautsprechern. "Härter als der Rest" - es könnte als Lebensmotto für Dörner durchgehen. Unbewusst wurde der Song bestimmt nicht ausgewählt. Er passte.
Andächtig hörte die aktuelle Mannschaft von Dynamo Dresden zu, Legenden wie Ulf Kirsten (56), Andreas Trautmann (62) oder auch Klaus Sammer (79) waren ebenfalls anwesend - um nur einige zu nennen. Auch Thomas Doll (55) fand den Weg nach Dresden.
Die ersten Worte richtete Präsident Holger Scholze (50) an die etwa 500 Anwesenden. Er zeichnete das Leben von Dörner noch einmal nach, vom 16-jährigen Bub, der von Görlitz aus zu Dynamo kam, bis zu seiner Tätigkeit im Aufsichtsrat des Vereins. Scholze sprach aber auch die dunklen Zeiten bei Dynamo an, als ihm nicht alle wohlgesonnen waren.
"Ich bitte dafür um Verzeihung", sprach der Präsident mit stockender Stimme. "Wir haben einen Menschen verloren, der immer in unserem Herzen bleiben wird. Legenden sterben nie!" So schloss Scholze seine Rede.
"Dresden kann stolz sein, solch einen Fußballer gehabt zu haben"
Danach folgte Ralf Minge (61). Wer kann besser über Dörner reden als er? Keiner! Über 40 Jahre gingen beide in unterschiedlichen Funktionen gemeinsame Wege. Er musste mehrmals unterbrechen, weil seine Stimme unter Tränen immer wieder stockte.
"Keine Niederlage ist so unendlich traurig wie diese Nachricht des Todes von Dixie!", sagte Minge. "Seine Aura war majestätisch, seine Spielweise fast schon zu elegant für den Arbeiter- und Bauernstaat", würdigte Dynamos Ex-Sportgeschäftsführer seinen alten Freund.
"Dresden kann stolz sein, solch einen Fußballer gehabt zu haben. Es ist an uns, das Vermächtnis von Dixie Dörner fortzusetzen. Ich verneige mich", sagte Minge und verbeugte sich. Seine warmen, herzlichen Worte gingen zu Herzen und rührten zu Tränen.
Es war ein würdevoller Abschied einer Legende, dessen Erinnerungen bei Dynamo immer leuchten werden - so wie die Sonne während der Gedenkfeier.
Titelfoto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa