"Beleidigt, bespuckt und beworfen": Dynamo-Fans bringen Götze zum Weinen
Dresden - Deutliche Worte von Felix Götze (26)! Beim 2:2-Unentschieden gegen Dynamo Dresden musste der Abwehrspieler von Rot-Weiß Essen kurz vor Schluss blutend vom Platz. Anschließend beschwerte er sich in den sozialen Netzwerken über den wenig herzlichen Abschied, den ihm die SGD-Fans bereiteten.
"Gestern habe ich das erste Mal in meiner Fußballkarriere geweint", schrieb der 26-jährige RWE-Kicker am Sonntagabend zu einem Bild der Partie auf Instagram.
Dann lieferte er den unschönen Grund: "Nicht vor Schmerzen, sondern weil es erniedrigend war, mit blutendem Gesicht und unter Schock beleidigt, bespuckt und beworfen zu werden."
In der zweiten Minute der Nachspielzeit waren der Innenverteidiger und Dresdens Jakob Lemmer (23) bei einem Luftzweikampf infolge einer Großchance von Paul Will (24) ganz übel mit den Köpfen aneinander gerasselt.
Beide Akteure blieben zunächst liegen, bei Götze floss sogar Blut. Er wurde umgehend behandelt und daraufhin mit einer Trage abtransportiert. Da Coach Christoph Dabrowski (45) bereits fünfmal gewechselt hatte, mussten die Gäste aus Essen das hitzige Duell zu zehnt beenden.
Beim Abgang des Defensivmannes sei es zu den unseligen Beschimpfungen und Wurfattacken gekommen: "Es gibt Grenzen und die wurden gestern leider überschritten", erklärte der gebürtige Dortmunder.
Felix Götze kritisiert das Verhalten der Fans von Dynamo Dresden auf Instagram
Paul Will unterstützt Felix Götze, Nutzer fordern Entschuldigung von Dynamo Dresden
Er liebe den Sport und auch die Fans mit ihrem Feuer und ihren Emotionen, doch das Verhalten der heimischen Anhänger im Rudolf-Harbig-Stadion habe ihn sehr getroffen.
"In jedem Trikot, das unten auf dem Rasen getragen wird, steckt ein Mensch!", schloss Götze sein Statement ab.
In den Kommentaren erhielt der Innenverteidiger viel Zuspruch, unter anderem drückte Dynamo-Leitwolf Will seine Solidarität mit drei Emojis aus. Auch der am Samstag herausragende RWE-Keeper und Kapitän Jakob Golz (25) sowie Stürmer Ron Berlinski (29) bekundeten ihren Beistand.
Zudem markierten mehrere Nutzer den offiziellen Dynamo-Account und forderten ein Statement des Klubs zum Verhalten der eigenen Anhängerschaft sowie eine Entschuldigung.
Bereits im Stadion wurde die Häme allerdings nicht von jedem Zuschauer unterstützt. Während aus dem K-Block geschmacklose "Auf Wiedersehen"-Sprechchöre zum Abtransport von Götze erklangen, gab es von der Haupttribüne und anderen Bereichen aufmunternden Applaus.
Titelfoto: Lutz Hentschel, Screenshot/Instagram/felixgoetze4