Hamburger provozieren Dynamo-Fans mit fieser Sticker-Aktion
Hamburg - Freitag 18.30 Uhr heißt es am Hamburger Millerntor: Abstiegskampf. Der FC St. Pauli empfängt die SG Dynamo Dresden zum Kellergipfel. Bereits vor Anstoß der Partie sind geschmacklose Aufkleber im Umlauf.
Postings auf Social Media zeigen die Sticker, auf denen zwei verschiedene Motive zu sehen sind. Zum einen, die sogenannte "Antisächsistische Aktion", bei der zwei Bananen von einem schwarzen Kreis eingerahmt werden, zum anderen Aufkleber, bei denen das Dynamo-Wappen fies verhunzt wird. Anstelle des weißen Buchstaben "D" auf weinrotem Hintergrund ist hier eine Fliegerbombe zu sehen, die in Richtung des Dresden-Schriftzugs auf dem Wappen zeigt und dort Brandschäden hinterlässt.
Ob die Aufkleber tatsächlich auch an Ort und Stelle verteilt werden, oder einfach nur anlässlich des Matchs entworfen wurden und nun über das Netz verbreitet werden, ist unklar.
Allerdings ist das Aufkleber-Gate nur der Schritt einer Reihe von Geschmacklosigkeiten, die sich rund um die Duelle der "Kiezkicker" und Dynamo ereignen.
Beim Hinspiel im Rudolf-Harbig-Stadion wurden zwei Ordnungskräfte vom Dienst suspendiert, weil sie unter ihrer Dienstkleidung T-Shirts mit einer nationalsozialistischen Botschaft trugen.
Geschmacklose Provokationen sind bei Duellen von St. Pauli und Dynamo an der Tagesordnung
Im Dresdner Fan-Block wurden außerdem Deutschland-Fahnen hochgehalten.
Vor fast genau drei Jahren trafen die Klubs auch schon auf St. Pauli im Februar aufeinander.
Damals präsentierten die Paulianer im Fan-Block ein Banner mit der Aufschrift: "Schon Eure Großeltern Haben Für Dresden Gebrannt Gegen Den Doitschen Opfermythos" und verhöhnten damit die Bombardierung Dresdens. Dafür entschuldigte sich der Verein im Nachhinein.
Zudem kam es zwischen den Fan-Szenen von Dynamo und St. Pauli immer wieder zu verbalen Anfeindungen, von Dresdner Seite aus dabei auch sexistischer Natur.
"Papa, wo ist das Teil zum Kartoffelnschälen? Die steht heute im Gästeblock", war auf einem Spruchband am 31. August 2019 in Dresden zu lesen.
Für dieses Banner und die rechten T-Shirts der Ordner musste die SGD insgesamt 45.000 Euro zahlen.
Beim Auswärtsspiel der Dresdner in Hamburg, das im Dezember 2018 stattfand, wurde ein weiteres frauenverachtendes Banner gezeigt. "Ihr müsst heute Abend hungern, weil Eure Fotzen mit Euch im Block rumlungern", stand darauf geschrieben. Zudem zeigte ein Fan während der 90 Minuten den Hitlergruß.