"Wir sind entsetzt!" Dynamo kritisiert Fans und übernimmt Kosten der Sanierung
Aue - Da kann man es halten wie Herbert Grönemeyer: Was soll das? Einige Dresdner Chaoten haben beim Derby zwischen Aue und Dresden die Gäste-Toilette im Erzgebirgsstadion in Schutt und Asche gelegt. Der Schaden bewegt sich im hohen fünfstelligen Bereich. Dynamo sagte am Montag zu, die Kosten der Sanierung zu übernehmen.
Wenn rohe Kräfte sinnlos walten: Herausgerissene Waschbecken, abgerissene Lüftungsschächte, aus der Verankerung gerissene Toilettentüren, zerstörte Toilettenschüsseln, von der Decke gerissene Lampen, eine in Brand gesetzte Tonne, Geschmiere von Ultras Dynamo und Red Kaos aus Zwickau an den Wänden - und, jetzt wird es richtig eklig: Erbrochenes in einem Waschbecken.
Einfach nur widerlich! Die Gästetoilette sah aus, als wäre ein Horde unzivilisierter Affen durchgerast (TAG24 berichtete).
"Das hat nichts, aber auch gar nichts mit Fußball zu tun", ärgerte sich FCE-Geschäftsführer Michael Voigt. Der Verein hat reagiert. Wie Andrzej Ridzyk, Pressesprecher der Polizeidirektion Chemnitz bestätigte, hat der FCE Anzeige erstattet.
Der Verein habe Videos der Zerstörung gesichert und der Polizei übergeben. "Die Täter müssen knallhart bestraft werden", so Voigt. "Wir müssen das komplett sanieren."
Dynamo hat die volle Kostenübernahme versprochen. "Erneut haben es einige Wenige durch ihr kriminelles Verhalten geschafft, dass am Tag nach dem Spiel nicht ausschließlich über ein Fußballfest gesprochen wird. Die SG Dynamo Dresden und alle friedlichen Fans werden dadurch einmal mehr auch in ihrem Ansehen beschädigt. Wir sind über die rohe Gewalt dieser Personen entsetzt und verurteilen dieses Verhalten auf das Schärfste", erklärt Michael Born.
„Wir werden zusammen mit den Auer Verantwortlichen und der Polizei alles in unserer Macht stehende tun, um die Täterermittlung in vollem Umfang zu unterstützen."
Die SGD bittet die eigene Fans um Mithilfe bei der Aufklärung. Fotos und Videos sollen an verein@dynamo-dresden.de gemailt werden. Alle Hinweisgeber bleiben strikt anonym.
Übrigens: Es war der einzige grobe Zwischenfall beim Derby. Ansonsten zog die Polizei ein positives Fazit. Insgesamt seien neun Anzeigen aufgenommen worden, "u.a. wegen Sachbeschädigungen, Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie gefährlicher Körperverletzung", wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Auch das Konzept der strikten Trennung beider Fanlager sei aufgegangen.