Für mehr Heim-Fans: Dynamo lässt Harbig-Stadion umbauen
Dresden - Bei acht Siegen und nur einer Niederlage in neun Heimspielen: Das Rudolf-Harbig-Stadion ist in dieser Saison eine Festung. Ihren Beitrag dazu leisten auch weit über 20.000 Fans von Dynamo Dresden, die alle zwei Wochen ihr Team unterstützen.
259.556 Zuschauer kamen in dieser Saison zu den bisher neun Heimspielen, also im Schnitt 28.840 pro Spiel.
Klar, dass die SGD mit solchen Zahlen mit Abstand der Liga-Krösus ist. Eine Klasse höher würde man damit im Mittelfeld rangieren - wie auch in der 1. Bundesliga.
Das Problem: Dynamo könnte oft noch deutlich mehr Karten absetzen als bisher. Die Nachfrage ist groß, doch der Platz beschränkt. Denn aufgrund von Vorgaben müssen zehn Prozent der Kapazität für Gäste-Fans vorgehalten werden, sprich rund 3200 Karten.
Doch viel zu selten werden diese auch abgerufen. Nicht nur der Stehplatzbereich, auch und vor allem die Sitzplätze im Bereich T1 bis T3 bleiben teilweise oder komplett frei.
Deswegen werden nun im Gäste-Stehplatzbereich in den oberen zwei Reihen 245 sogenannte Vario-Seats (Klappsitze) für die Gäste-Fans eingebaut.
Dynamo Dresden kann bis zu 1400 mehr Plätze für seine Fans schaffen
"Das gibt uns die Möglichkeit bei Gegnern, wo weniger Anhänger mitreisen, Steh- und die neuen Sitzplätze im oberen Bereich anzubieten, sodass wir die bisher als Gästebereich genutzten Sitzplätze auf der Dixie-Dörner-Tribüne für uns erschließen können", erklärt Dynamos Geschäftsführer Kommunikation David Fischer (39).
Die Idee dahinter ist recht einfach: Da das Rudolf-Harbig-Stadion in naher Zukunft nicht erweitert werden kann und wird, kann so mehr Kapazität für den Heimbereich erschlossen werden - bis zu 1400 Plätze zusätzlich.
Denn die Sitzplätze bis an den verglasten Gästebereich ran könnten dann von Heim-Fans genutzt werden.
Fischer: "Wir würden dann jeweils im Vorfeld mit dem Gastverein, den Sicherheitsbehörden und dem DFB abstimmen, dass diese Kapazität aufgrund der weniger hohen Nachfrage reduziert wird und wir somit das Stadion effektiver füllen können."
Hinter der Tribüne kann man beide Fanlager gut voneinander abschotten, sodass es keine Überschneidungen zwischen Heim- und Gäste-Fans gibt.
Logisch, dass der Umbau für Dynamo auch von wirtschaftlichem Interesse ist, obwohl man vorab zunächst selbst investieren muss. "Wenn wir an drei Heimspielen diese zusätzlichen Sitze verkaufen könnten, wären die Umbaumaßnahmen direkt finanziert", erklärt Fischer.
Titelfoto: Lutz Hentschel