Fast der Depp, dann der Held: Kommt die Winterpause für Dynamos Kubatta zur Unzeit?
Dresden - Für David Kubatta (21) kommt diese Pause eigentlich zur Unzeit. Dynamos Innenverteidiger hat sich gerade erst in der Stamm-Elf festgespielt und machte in Unterhaching sogar bereits sein zweites Saisontor.
Mit dem Kopfballtreffer zum 2:0 in der 66. Minute versetzte er dem Münchner Vorstadt-Klub den Todesstoß. Denn nur zwei Minuten zuvor lief bereits die Tor-Musik im uhlsport Park an, als Julian Kügel (27) aber nur den Innenpfosten traf.
Kubatta war direkt beteiligt, denn er patzte beim langen Ball auf Kügel, stand schlecht und sprang darunter hindurch. "Den muss ich hinter dem Spieler ablaufen oder einfach kriegen. Am besten aber nicht am Ball vorbeispringen", gestand der 21-Jährige.
Doch statt zum Deppen wurde er zum Helden. "Es war eine schwere Phase nach der Pause, wir wussten, dass Unterhaching anlaufen wird. Aber wir haben es gut gemacht, haben die Phase mit ein bisschen Glück und einem guten Torwart überstanden. Dann haben wir nachgelegt und es souverän runtergespielt."
Der Abwehrspieler ließ sich von seinem Fehler nicht beirren, stieg nach dem Eckball von Jonas Sterner (22) perfekt hoch und köpfte ein.
David Kubatta hat sich bei Dynamo Dresden festgespielt
"Fußball wird immer ein Fehlersport bleiben, die Reaktion danach war entscheidend und nicht nur bei ihm gut. Bei Ballverlusten waren das Gegenpressing, die Kompaktheit und die zweiten Bälle abarbeiten sehr gut. Es werden immer wieder Phasen mit Fehlern kommen. Wichtig ist, wie wir reagieren", erklärt sein Coach Thomas Stamm (41).
Seit Sandhausen setzt der 41-Jährige auf den 1,95-Meter-Hünen - mit Erfolg. Schließlich sammelte die SGD seitdem zwölf Punkte. "David hat Selbstvertrauen, nicht erst seit den letzten Spielen. Über seine Kopfballstärke wissen wir nicht erst seit heute Bescheid. Jetzt hat er sich auch endlich belohnt."
Und kann mit einem richtig guten Gefühl in die Winterpause gehen. Bis zum 14. Spieltag gab's nämlich nur eine Minute Spielzeit, häufig stand Kubatta nicht mal im Kader. Doch plötzlich ist er obenauf.
Die breite Brust stört auch die Winterpause nicht: "So eine Pause ist immer gut. Wenn mal härtere Zeiten kommen, uns vielleicht die Lockerheit fehlt, die wir momentan haben, müssen wir einfach hart arbeiten. Da kommt eine Pause immer gut."
Die Feiertage verbringt er mit der Familie, um "die Akkus aufzuladen". Und zum Start am 3. Januar will Kubatta dann "einfach weitermachen und an die gute Phase anknüpfen. Dann ist mit der Mannschaft viel drin. Das wollen wir angehen, darauf haben wir Bock. Im Januar zum Trainingsstart wieder mit vollen Akkus aufdribbeln und alles reinhauen."
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag