Ex-Dynamo-Trainer Ralf Loose entlassen, obwohl sein Team Tabellenzweiter ist

Winterthur - Die Erfahrung, dass das Trainergeschäft knallhart sein kann, hat Ex-Dynamo-Trainer Ralf Loose (58) am Donnerstag im schweizerischen Winterthur machen müssen. Beim gleichnamigen FC wurde der Coach entlassen, obwohl das Team den 2. Tabellenplatz der zweiten Schweizer Liga belegt.

Mit Dynamo Dresden glückte Ralf Loose 2010/11 der Aufstieg in die 2. Bundesliga und eine Saison später der Klassenerhalt. (Archivbild).
Mit Dynamo Dresden glückte Ralf Loose 2010/11 der Aufstieg in die 2. Bundesliga und eine Saison später der Klassenerhalt. (Archivbild).  © Lutz Hentschel

Interimsweise springen die Assistenztrainer Davide Callà (37) und Dario Zuffi (57) ein.

"Die Trennung von Ralf Loose erfolgt ausschließlich aus sportlichen Gründen", lautet die etwas überraschende Begründung, mit dem der Verein die Personalie in einer Mitteilung verkündete. Dabei sei die ausbleibende Entwicklung sowohl einzelner Spieler als auch des kompletten Teams maßgebend, teilte der Verein mit.

Ehrlich gesagt zeigt aber auch die Formkurve des FC Winterthur klar nach unten. In den letzten fünf Spielen gelangen dem Zweitplatzierten der Challenge League nur zwei Unentschieden, die übrigen drei Begegnungen gingen verloren.

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Zudem ist die Tabellenkonstellation alles andere als entschieden. Die Tabellenplätze 2 und 9 werden nach 16 Spieltagen nur durch fünf Punkte getrennt.

Insgesamt liest sich Looses Bilanz beim Schweizer Klub aber solide.

Zweimal hintereinander führte er den Verein auf Platz vier. 2020/21 sprang ein sechster Platz in der Tabelle heraus.

Ralf Loose trainierte Dynamo Dresden von 2011 bis 2012

Auf dem Altmarkt feierte Ralf Loose gemeinsam mit den Fans den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Auf dem Altmarkt feierte Ralf Loose gemeinsam mit den Fans den Aufstieg in die 2. Bundesliga.  © Lutz Hentschel

Bei Dynamo Dresden wurde Ralf Loose im Frühjahr 2011 als Nachfolger für Matthias Maucksch verpflichtet.

Dank eines starken Schlussspurts gelang ihm mit der SGD der Aufstieg in die 2. Bundesliga durch zwei packende Relegationsspiele gegen den VfL Osnabrück.

In der 2. Liga wurden die Schwarz-Gelben insbesondere daheim zum Favoritenschreck, schlugen in einer Saison die Spitzenteams Düsseldorf, St. Pauli und Fürth im heimischen Stadion.

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Das Sturm-Duo Mickael Poté und Zlatko Dedic lehrte die gegnerischen Abwehrreihen regelmäßig das Fürchten. Der gebürtige Westfale stand auch beim 4:3 der SGD gegen Bayer 04 Leverkusen an der Seitenlinie - einem der wohl denkwürdigsten DFB-Pokal-Spiele aller Zeiten.

Im schweren zweiten Zweitliga-Jahr konnte der gelernte Abwehrspieler mit seiner Mannschaft den Abwärtstrend nicht stoppen, musste seinen Stuhl nach einer deutlichen 0:3-Heimniederlage gegen den VfL Bochum räumen. Im Anschluss an seine Zeit in Dresden trainierte Loose von 2013 bis 2015 den SC Preußen Münster.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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