Ex-Dynamo Sebastian Mai über SGD-Abschied im Sommer: "Gar nichts zu sagen, finde ich ein bisschen feige"
Zwickau - Klare Worte von Sebastian Mai (28)! Der frühere Kapitän von Dynamo Dresden hat nach dem 1:0-Sieg des MSV Duisburg beim FSV Zwickau über seinen SGD-Abschied im Sommer gesprochen.
Am MDR-Mikrofon erklärte die Abwehrkante: "Natürlich war es sehr, sehr schwer für mich, Dresden zu verlassen. Es war ja auch schon auf den letzten Drücker. Ich habe lange gewartet, kam leider nichts und jetzt bin ich in Duisburg und bin echt froh da zu sein, weil ich echt wieder Fußball spielen kann."
Er ergänzte vielsagend: "Und wieder meinen Sebastian ausleben kann, der ich bin und ohne irgendwelche Hintergrundscheiße, die da abgelaufen ist."
Auf Nachfrage führte der Defensivspezialist aus: "Einfach Dinge, die da passiert sind, die für mich nicht gehen. Ich bin halt ein extrovertierter Mensch und wenn man damit nicht umgehen kann, dann sagt mir das halt. Aber gar nichts zu sagen, finde ich ein bisschen feige."
Um sicherzugehen, hakte der Reporter noch mal nach und Mai bejahte, dass er bemängelt habe, dass Dynamo gar nicht auf ihn zugekommen sei. Diese Worte richtete er "an die sportliche Leitung natürlich."
Denn er ist bekanntlich gebürtiger Dresdner und wurde nach dem Zweitliga-Abstieg im Sommer 2020 vom Halleschen FC als Identifikationsfigur und Führungsspieler mit viel Mentalität und Kampfkraft geholt. Er lief 41-mal für die Schwarz-Gelben auf und erzielte drei Tore.
Sebastian Mai freut sich immer, wenn er nach Sachsen oder zu Ex-Vereinen zurückkehren kann
2021 gelang ihm mit der SGD die Rückkehr in die 2. Bundesliga, ehe er in der zurückliegenden Saison verletzungsbedingt oft ausfiel. Deshalb kam er nur noch zu 15 Begegnungen, blieb dabei hinter den sportlichen Erwartungen zurück.
Dann aber nicht mal mit einem verdienten Spieler zu reden, der den Verein so lebt, wie Mai es tut, spricht nicht gerade für die Verantwortlichen - sofern Mais Anschuldigungen den Tatsachen entsprechen sollten.
Zuvor hatte der 1,95 Meter große Innenverteidiger, der bei den Zebras gesetzt ist und in allen drei Partien die gesamten 90 Minuten auf dem Rasen stand, über das umkämpfte Duell in Zwickau gesprochen.
Ebenfalls eine alte Wirkungsstätte von ihm, denn für die Schwäne war Mai von 2014 bis 2016 aktiv, netzte in 67 Einsätzen achtmal ein und gab vier Vorlagen, stieg 2016 mit dem FSV aus der Regionalliga Nordost in die 3. Liga auf. Mai lobte unter anderem den von der PSV Eindhoven gekommenen Keeper Vincent Müller (21), der ihnen im dritten Spiel in Folge den "Arsch" gerettet hätte.
Er erklärte weiter: "Es ist immer schön, nach Sachsen oder zu den Vereinen zurückzukehren, wo ich gespielt habe. Vor allem mit Zwickau und Dresden verbinde ich ja ganz, ganz viel. Ich freue mich immer wieder, hierherzukommen. In Duisburg Fuß zu fassen, sei nicht schwer gewesen, weil es dort "echt coole Leute" um Trainer Torsten Ziegner (44), Assistent Michael Hiemisch (52) und Sportgeschäftsführer Ralf Heskamp (56) gebe.
Titelfoto: Lutz Hentschel