Ex-Dynamo Marco Hartmann rügt Guerino Caprettis Spielidee: "Passt nicht zum Abstiegskampf"

Dresden - Auch, wenn er nicht mehr aktiv ist, Marco Hartmann (34) hat bei den Fans von Dynamo Dresden noch immer einen großen Stand. So verwundert es auch nicht, dass sich einige den Ex-Kapitän nur wenige Tage vor der Relegation als Übergangs-Coach wünschten.

Marco Hartmann (34) war schon immer ein Mann der klaren Worte.
Marco Hartmann (34) war schon immer ein Mann der klaren Worte.  © Lutz Hentschel

Ein Trainerwechsel kurz vor knapp ist ausgeschlossen, dass Hartmann es machen würde, erst recht. Dennoch sprach der 34-Jährige nun gegenüber dem MDR Klartext über Guerino Capretti (40) und den aktuellen Zustand seiner Schwarz-Gelben.

Dass es der neue Coach in zehn Spielen nicht geschafft hat, auch nur einen Sieg einzufahren, das ist für den Ex-SGD-Kapitän eine kleine Überraschung. Gründe, warum das nicht geklappt hat, findet er dennoch.

Hartmann: "In Verl hat er von hinten raus einen mutigen Fußball spielen lassen. Das ist aber in der Situation Abstiegskampf schwierig. Was er mit Verl gespielt hat, konnte er gar nicht eins zu eins umsetzen. Das hätte niemals funktioniert, gerade auch mit Blick auf die Drucksituation hier. Die Zuschauer kamen zurück und du stehst mitten im Abstiegskampf."

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Die Kritik sitzt, zumal auch die Mannschaft für diesen Spielstil gar nicht zusammengestellt worden sei. "Das muss man ehrlich gestehen", so Hartmann. Die Chancen auf den Klassenerhalt über den Umweg Relegation schätzt der künftige Mathelehrer trotz der schlechten Rückrunde als "50:50-Geschichte" ein - auch weil er Capretti sehr schätzt.

Dynamo-Coach Guerino Capretti (40, 3.v.r.) gestikuliert wild am Seitenrand. Zu selten geht seine Spielidee auf.
Dynamo-Coach Guerino Capretti (40, 3.v.r.) gestikuliert wild am Seitenrand. Zu selten geht seine Spielidee auf.  © dpa/Sebastian Kahnert

"Ich habe letztes Jahr Verl gegen uns spielen sehen, das war schon sehr beeindruckend. Seitdem hatte ich ihn auch so ein bisschen auf dem Zettel." Anfangs sei er daher auch "positiver Dinge" gewesen und habe sich "über die Entscheidung gefreut und war gespannt, wie einer, der den Namen noch nicht so hat in der 2. Liga, ob der was bewegen kann."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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