Nach Vorwürfen gegen den Ex-Dynamo: Das sagt Aias Aosman zu seinem Abgang!
Istanbul (Türkei) - Vor wenigen Wochen einigte sich Aias Aosman (28) mit Ionikos Nikeas auf eine vorzeitige Vertragsauflösung, woraufhin der griechische Klub in einem Statement schwere Vorwürfe gegen ihn erhob. Nun hat sich der frühere Mittelfeldspieler von Dynamo Dresden gegenüber TAG24 zu seinem Abgang geäußert.
Von "disziplinarischen Vergehen" war in der Mitteilung des Vereins die Rede, allerdings sei das laut Aosman nicht der Grund für seinen Abschied gewesen.
"Ich habe vier Monate kein Geld bekommen, also habe ich zusammen mit meinem Manager über einen Anwalt Schritte eingeleitet", erklärte der 15-fache syrische Nationalkicker.
Die Gehaltszahlungen blieben demzufolge aber dennoch aus. "Dann haben wir uns darauf geeinigt, dass ich ablösefrei wechseln kann." So landete der Edeltechniker schließlich beim türkischen Zweitligisten Pendikspor aus Istanbul.
Zuvor gehörte der Offensiv-Akteur im Vorort von Piräus anderthalb Jahre zu den Leistungsträgern. Besonders in der Spielzeit 2021/22 überzeugte er mit starken acht Treffern und elf Assists.
"Das war meine beste Saison mit 19 Scorerpunkten", sagte der 28-Jährige.
Im vergangenen Sommer folgte zunächst die Unterschrift bei Adana Demirspor, wo er bereits 2019/20 aktiv war, doch auch der Süper-Lig-Klub hielt sich demnach nicht an finanzielle Abmachungen.
Aias Aosman: "Zum Trainer hatte ich sogar eine Art Vater-Sohn-Beziehung"
"Ich habe ein super Angebot von Adana erhalten. Sie haben mir Geld versprochen, das ich dann aber nicht bekommen habe. Als ich mich beschwerte, sagten sie: 'Wenn das jetzt schon so los geht, kannst du direkt wieder gehen'", erinnerte sich Aosman.
Zurück in Griechenland hatte sich der Kader von Ionikos verändert, was in der Folge zu sportlichen Problemen führte.
"Es lief nicht mehr so gut, weil viele gute Spieler gegangen sind, dazu kam die Klage wegen meines Gehalts", beschrieb der Ex-Dynamo die Situation. "Sie sagten mir, dass ich nicht mehr so gut spiele wie letzte Saison, aber ich antwortete, wie denn auch, wenn so viele Spieler gegangen sind."
Innerhalb der Mannschaft sei der beidfüßige Mittelfeldmann jedoch nicht angeeckt: "Es gab einen Streit mit dem Präsidenten, aber nie mit den Spielern oder dem Trainer. Zum Trainer hatte ich sogar eine Art Vater-Sohn-Beziehung."
Im Winter lagen Aosman nach eigenen Angaben auch Angebote aus der griechischen Liga vor, doch der Präsident habe einen Transfer zur Konkurrenz verhindert.
Derzeit kämpft Ionikos als Tabellenschlusslicht der Super League 1 mit nur acht Punkten aus 19 Partien gegen den Abstieg.
Aias Aosman hat mit Pendikspor den Aufstieg in die Süper Lig im Visier
Bei Pendikspor möchte der quirlige Wirbelwind das Geschehene hinter sich lassen und neu angreifen.
"Ich bin jetzt den zehnten Tag hier, bis jetzt ist alles super. Wir haben vier Punkte aus zwei Spielen geholt, die Mannschaft ist wirklich klasse", schwärmte Aosman.
Mit 34 Punkten aus 20 Begegnungen steht der ambitionierte Liga-Neuling auf dem fünften Tabellenplatz, doch damit soll das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein.
"Das Ziel ist der Aufstieg, deswegen hat mich der Verein auch geholt", stellte er klar.
Zu seinem Abgang bei Ionikos hatte er abschließend dann aber doch noch einen Rat übrig: "Man soll nicht immer alles glauben, was im Internet steht."
Titelfoto: IMAGO / ANE Edition