Ex-Dynamo Ahmet Arslan packt über verkorkste Rückrunde aus: "Jede Woche ein neues Thema"

Antalya - "Ich habe gedacht, da verarscht mich jemand", lacht Ahmet Arslan. Sein neuer Klub Rot-Weiss Essen und sein alter aus Dresden unter einem Dach. "Alle aus der Mannschaft wissen, dass ich Dynamo sehr gern mag", so der 30-Jährige. "Es ist schön, alle zu sehen. Ich freue mich sehr darüber."

Ahmet Arslan (30, l.) im Gespräch mit TAG24-Redakteur Thomas Nahrendorf (51).  © Lutz Hentschel

Es dauerte eine paar Minuten, ehe sich "Ahmo" in die Dresdner Medienecke durchgeschlagen hatte. Zunächst nahm er sich die Zeit für Selfies - mit Essen und Dresdner Fans. Er ist da wie dort beliebt und genau das schätzt er. "Ich trage Dynamo immer im Herzen", sagt er.

Für ihn ist es schon ein bisschen verrückt. Im Vorjahr im Camp in Belek spielte er mit Magdeburg gegen Dresden, danach wechselte er nach Elbflorenz. Jetzt spielt er am Samstag mit Essen gegen Dynamo. Doch diesmal kommt er nicht zurück, wie er lachend sagt. Dafür genießt er die Zeit mit seinen Ex-Kollegen.

Wenn es auf den Platz geht, so Arslan, dann gilt nur die eigene Mannschaft, die Arbeit steht im Vordergrund. Doch abseits des Rasens sitzt man dann schon zusammen.

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"Wir haben am Abend Karten gespielt, selbst Spieler von beiden Teams, die sich untereinander nicht kennen. Man wärmt alte Geschichten auf. Es fühlt sich so an, als wäre ich mit ihnen im Trainingslager", schmunzelt er.

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Ex-Dynamo Ahmet Arslan gesteht: "Es kam gefühlt jede Woche ein neues Thema auf"

Der Offensivmann fand ehrliche Worte über seinen Abschied aus Magdeburg und die Zeit bei Dynamo.  © Lutz Hentschel

Dass er sich wohlfühlt, das sieht man ihm an. Er ist locker drauf, plaudert über seine Essener, spricht über die Vorhaben mit Rot-Weiss.

Nur als das Thema Rückrunde 2023/2024 noch einmal aufkommt, wird er sehr ernst. Vor allem bei den Fragen, warum hat es mit ihm nicht geklappt, warum hat es mit der Mannschaft nicht geklappt?

Für ihn persönlich war es wohl der große Druck, den er sich persönlich auferlegt hatte.

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"Ich wollte in Dresden bleiben, die einzige Chance wäre gewesen, aufzusteigen. Dieser Gedanke, ich komme weg aus Magdeburg, wenn wir aufsteigen würden, der hat mich nicht befreit aufspielen lassen. Das war vielleicht zu viel Druck, gerade nach der Saison davor, die bei mir richtig gut lief", gesteht er.

Und dann passierte noch zu viel um die Mannschaft drumherum: "Da waren die Morddrohungen gegen 'Kutsche', da wurde Ralf Becker entlassen, später der Trainer (Markus Anfang, Anm. d. Red.). Es kam gefühlt jede Woche ein neues Thema auf. Man konnte sich nicht einmal nur auf Fußball konzentrieren. Es sind so viele Dinge passiert, die mit Fußball nichts zu tun hatten. Das war schade. Du hättest ja nur eine halbwegs normale Rückrunde spielen müssen, aber es war leider so viel Trubel im Verein", sagte er über die Rückrunde.

Dafür hofft er, dass es in dieser Saison für Dynamo reicht. "Ich hoffe, dass die Rückrunde normal abläuft, dann ist das Dynamo nicht mehr zu nehmen." Für Essen der Klassenerhalt, für Dresden der Aufstieg, dann wäre Arslan am Ende der Saison zufrieden.

Tabelle 3. Liga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 SG Dynamo Dresden 19 38:20 38
2 FC Energie Cottbus 19 42:24 37
3 1. FC Saarbrücken 19 24:18 32
4 Arminia Bielefeld 19 25:20 31
5 FC Ingolstadt 04 19 43:33 30
6 Viktoria Köln 19 31:26 29
7 FC Erzgebirge Aue 19 31:34 29
8 FC Hansa Rostock 19 25:22 28
9 SV Wehen Wiesbaden 19 30:32 28
10 SV Sandhausen 19 29:28 27
11 Borussia Dortmund II 19 35:30 26
12 SC Verl 19 30:27 26
13 Alemannia Aachen 19 18:21 25
14 TSV 1860 München 19 29:34 24
15 SV Waldhof Mannheim 19 20:24 21
16 VfB Stuttgart II 19 26:34 20
17 Hannover 96 II 19 22:30 18
18 Rot-Weiss Essen 19 23:34 17
19 VfL Osnabrück 19 22:36 15
20 SpVgg Unterhaching 19 22:38 14

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweite steigt direkt auf. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Platz der 2. Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in der Liga.

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