Emotionale Mitglieder-Versammlung: Das ist Dynamos neuer Aufsichtsrat!
Dresden - Als auf der ordentlichen Mitgliederversammlung der SG Dynamo Dresden der neue Aufsichtsrat gewählt wurde, war es längst dunkel. Um 10 Uhr begann die Versammlung, um 18.50 Uhr wurde das Ergebnis der 753 stimmberechtigten Mitglieder bekannt gegeben.
Diese bewiesen Sitzfleisch. Sechs Plätze waren im Aufsichtsrat zu vergeben, zusätzliche drei Mitglieder werden von der Fangemeinschaft Dynamo, dem Jugendrat und dem Ehrenrat der SGD kooptiert, also entsandt. 15 Kandidaten standen zur Wahl.
So sieht der neue Aufsichtsrat für die kommenden drei Jahre aus: Jens Heinig, Michael Ziegenbalg, Dr. Jürg Kasper, Jens Hieckmann, Michael Grafe, Thomas Blümel und als kooptierte Mitglieder Sylvie Löffler (Fangemeinschaft) sowie Robert Pesch (Jugendrat).
Der Ehrenrat benennt sein Mitglied später. Neu ist Blümel, vom alten wurde Andre Gubsch nicht wiedergewählt.
Somit stand auch fest: Matthias Döschner, der einst mit Dynamo dreimal DDR-Meister und viermal FDGB-Pokalsieger geworden war, wurde nicht gewählt. Ihm fehlten zwölf Stimmen. Er ist erster Nachrücker.
Geschäftsführer Wehlend fehlte krank - Sportchef Becker bekam ordentlich Kritik und kündigte Maßnahmen an
Bevor es zur Wahl kam, standen die Berichte des Präsidiums, der sportlichen Geschäftsführung, des Aufsichts-, Ehren- und Jugendrats zum Geschäftsjahr 2020/21 an.
Zwischen den Berichten gab es hochemotionale Diskussionen mit den Mitgliedern. Allein die zum sportlichen Bereich des Drittliga-Teams dauerte eine Stunde. Sportgeschäftsführer Ralf Becker musste sich aufgrund der schlechten Hinrunde ordentlich Kritik gefallen lassen. Er kündigte an, mit Beginn des Trainings am 8. Dezember die Zügel bei der Mannschaft anzuziehen und einige Privilegien zu streichen.
In Abwesenheit des erkrankten Jürgen Wehlend fand die Entlastung des kaufmännischen Geschäftsführers für das Jahr 2021/22 nicht statt, der Antrag wurde zurückgestellt. Becker als Geschäftsführer Sport hingegen wurde mit deutlicher Mehrheit entlastet.
Vor der Ordentlichen zu Beginn des Tages ging die Außerordentliche Mitgliederversammlung über die Bühne. Themen waren dabei die "Beschlussfassung über die Beteiligung an der gemeinnützigen Dixie-Dörner-Stiftung" mit einem Startkapital von 100.000 Euro. "Das ist eine Stiftung, die uns am Herzen liegt", so Präsident Holger Scholze. 603 gültige Stimmen wurden abgegeben, 601 stimmten mit ja. Der nächste Punkt war die Beitrittserklärung der SGD zur Interessengemeinschaft TeamsportSachsen e.V.
Zu ihm gehören 25 sächsische Vereine. Jetzt nur noch 24. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Von 494 abgegebenen gültigen Stimmen stimmten 418 dagegen. Dynamo wird dem Verein also nicht beitreten.
Titelfoto: Bildmontage: Dennis Hetzschold