Ein Typ, zwei Gesichter! Paul Will ist Dynamos "ruhiger" Draufgänger
Dresden - Auch zwei Tage nach dem tragischen Tod von Diego Maradona war das Ableben des Argentiniers auf der Dynamo-Pressekonferenz am Freitag vor dem Auswärtsspiel beim MSV Duisburg noch ein Thema. Außerdem sprach Mittelfeldspieler Paul Will über seine zwei Gesichter - als Fußballer ein Draufgänger, privat eher zurückhaltend.
Will, der mit seinen noch jungen 21 Jahren die "Hand Gottes" nur aus YouTube-Videos kennt, hat bei Maradona etwas anders im Gedächtnis.
"Mir bleibt ein Video in Erinnerung, wo er Thomas Müller auf der Pressekonferenz nicht erkennt. Deswegen fand ich ihn nicht besonders sympathisch", so der ehemalige Amateur-Kicker des FC Bayern München.
Die Nachricht vom Tod Maradonas habe aber auch ihn geschockt. "Er war ein ganz großer Sportler, ganz großer Fußballer."
Während Maradona als Offensiv-Spieler bekannt war, ist Will als Sechser bei Dynamo aktiv. "Das ist genau mein Spiel", glaubt der in Biedenkopf geborene Hesse. "Viele Zweikämpfe führen, auf zweite Bälle gehen, das Spiel aufziehen - diese Position macht Spaß."
Paul Will versucht sich beim Kochen
Dresdens Trainer Markus Kauczinski sieht den Rotschopf im defensiven Mittelfeld als sehr wichtig an, stellte diesen deshalb auch schon in neun von zwölf Liga-Partien auf.
"Paul hat ein gutes Rüstzeug, was Technik und Taktik angeht", erklärte der 50-jährige Coach, sieht aber "im körperlichen Bereich" noch Verbesserungspotenzial. Will, der auf dem Rasen als Abräumer fungiert, ist privat dagegen eine zurückhaltende Person. "Tendenziell bin ich ein ruhiger Zeitgenosse", verriet der 21-Jährige.
Weil er in Dresden ohne Familie und Freundin auskommen muss, guckt Will den Tag über gern Serien oder widmet sich seinem neuen Hobby: dem Kochen! Da befindet er sich allerdings noch in der Übungsphase. Mehr als ein "selbstgemachtes Pesto mit Nudeln - Rezept von der Mama" ist noch nicht drin.
Gut, dass seine Stärken im Fußball ausgeprägter sind. Mit Dynamo möchte Will in Duisburg den vierten Saison-Sieg in Folge eintüten.
Titelfoto: Lutz Hentschel