Ehemaliger Dynamo-Keeper Schubert patzt, dann redet der Trainer richtig Klartext

Paderborn - Am 25. Oktober ging für Markus Schubert (26) ein Traum in Erfüllung, als er endlich sein Comeback im deutschen Profifußball geben durfte. Mittlerweile läuft es für den ehemaligen Torwart von Dynamo Dresden zwischen den Pfosten beim SC Paderborn in der 2. Bundesliga aber nicht mehr ganz so rund.

Markus Schubert (26) war nach seinem Patzer am Samstag und der Niederlage bedient.
Markus Schubert (26) war nach seinem Patzer am Samstag und der Niederlage bedient.  © David Inderlied/dpa

Am Samstag leistete sich der gebürtige Freiberger im Heimspiel gegen den Karlsruher SC einen folgenschweren Patzer.

In der 34. Minute hatte er sich nach einem Rückpass den Ball viel zu weit vorgelegt, Budu Zivzivadze (30) nutzte das gnadenlos aus und netzte zum 2:0 für den Gegner ein, am Ende hieß es 1:2 aus Paderborner Sicht.

Nach dem Spiel redete Trainer Lukas Kwasniok (43) am Sky-Mikrofon mal richtig Klartext. "Was einen Markus Schubert angeht, das war bei Pelle Boevink nichts anderes. Ich bin dafür da, um die Dinge auch ganz klar anzusprechen. Es ist einfach so, dass die Torhüter uns unterm Strich einfach zu viele Punkte gekostet haben", machte der Coach klar.

Tor-Premiere und Verletzung: Dynamos tragischer Held
Dynamo Dresden Tor-Premiere und Verletzung: Dynamos tragischer Held

Schubert war im Oktober aufgrund der vielen Patzer des Niederländers ins Tor gerückt, doch auch er leistete sich Patzer, wie den am Samstag. "Das sieht ja jeder und dann muss man das auch so klar thematisieren und mal ansprechen und vielleicht auch mal hier in die Kamera, damit eben auch im Winter dann gehandelt wird", machte Kwasniok klar.

Ob das dann auch für die Torhüter gilt? Unklar, aber es klingt ganz danach!

Nach dem Spiel war dem gebürtigen Freiberger der Frust anzusehen.
Nach dem Spiel war dem gebürtigen Freiberger der Frust anzusehen.  © David Inderlied/dpa

SC Paderborn: Lukas Kwasniok kritisiert nicht nur Markus Schubert, sondern sieht einen generellen Qualitätsmangel

Nach der Partie sprach Trainer Lukas Kwasniok (43) am Sky-Mikrofon Klartext.
Nach der Partie sprach Trainer Lukas Kwasniok (43) am Sky-Mikrofon Klartext.  © Christophe Gateau/dpa

Dabei hatte Kwasniok womöglich selbst ein wenig zur Verunsicherung beigetragen, indem er Schubert völlig überraschend am vergangenen Spieltag beim 1. FC Magdeburg (1:1) aus dem Kader nahm und den davor gescholtenen Boevink wieder in den Kasten stellte.

Gegen Karlsruhe gab es dann die Rolle rückwärts. Nach der Niederlage sprach der Coach aber generellen Klartext über sein Team, das an fünf Spieltagen der Hinrunde an der Tabellenspitze stand und immer noch dick oben dabei ist.

"Wir machen einfach zu viele Fehler. Die Jungs sind engagiert, die haben eine tolle Mentalität, eine Laufbereitschaft, wir sind einfach qualitativ zu schlecht, um dauerhaft ganz oben zu sein, das ist einfach so", machte er klar und fügte an:

Dynamo-Noten in Unterhaching: Der (fast) perfekte Jahresabschluss
Dynamo Dresden Dynamo-Noten in Unterhaching: Der (fast) perfekte Jahresabschluss

"Am Ende ist es ein Qualitätsmangel, wenn du so viele individuelle Aussetzer hast. Ich glaube, dass wir schon das dritte Mal einfach mehr oder weniger dem Gegner den Ball in den Fuß spielen, und der schiebt ins leere Tor ein. Und das ist nicht hart, ich sage es einfach öffentlich, weil wir einfach qualitativ nicht mit den anderen mithalten können."

Kwasniok forderte vor allem Verstärkung für den offensiven Kreativbereich, doch gut möglich, dass er auch zwischen den Pfosten gern eine neue Nummer eins hätte.

"Kein Vorwurf an die Jungs, die ich habe, ich bin total happy mit den Jungs, um Gottes willen, die geben alles, super geil. Aber wenn Du ganz oben reinwillst, dann musst Du Dich qualitativ verbessern und Dich nicht immer nur darauf verlassen, dass die Mannschaft und Trainer dauerhaft überperformen", nahm er am Ende sich, seine Kollegen und das Team in Schutz.

Man darf gespannt sein, wie die sportliche Führung um den Geschäftsführer Sport, Benjamin Weber (41), darauf reagieren.

Titelfoto: Bildmontage: David Inderlied/dpa, Christophe Gateau/dpa

Mehr zum Thema Dynamo Dresden: