Ede Geyer sieht "Wiener Walzer" bei Dynamo - gegen Aue braucht es Heavy Metal
Dresden - Natürlich war Eduard Geyer (80) im Stadion, um seine Vereine Energie Cottbus und Dynamo Dresden live zu erleben. Er wünschte sich vor der Partie ein Remis, er bekam es beim 1:1. Dass Dynamo damit besser leben konnte als Energie, dürfte ihn überrascht haben.
Vor dem Anpfiff wurde er von saechsische.de gefragt, wie er Dynamo denn einschätzt. Wenn man die Worte im Nachgang liest, kann man einfach nur sagen, er hat recht.
"Die Abwehr muss deutlich besser werden. Man kann nicht immer drei Gegentore bekommen und hoffen, am Ende doch noch zu gewinnen. Man kann ein Spiel auch 1:0 gewinnen. Mir fehlt manchmal die letzte Leidenschaft: Gras fressen, fighten für den Trainer, bis an die Grenze des Erlaubten gehen. Das vermisse ich alles bei Dynamo Dresden. Das ist mir viel zu viel Wiener Walzer", sagte der 80-Jährige.
Zwar gab es keine drei Gegentore, was allein am überragenden Tim Schreiber (22) lag, aber alles andere passt schon. Vor allem die Sache mit dem Wiener Walzer.
Dynamo versuchte, alles spielerisch zu lösen, vergaß ab und an die gewinnbringende Grätsche im Zweikampf.
Dynamo Dresden muss gegen Erzgebirge Aue kompromissloser werden
Im Spiel nach vorn waren zu viele Schleifchen dran. Es gab genügend Schussmöglichkeiten aus 17 oder 18 Metern, doch es wurde immer noch ein Pass gesucht, statt kompromisslos durchzuziehen. Nur einmal war es einfach, aber effektiv - beim 1:0 von Stefan Kutschke (36).
Cottbus machte das insgesamt gesehen besser, die elf Paraden von Schreiber kamen nicht von ungefähr. Energie presste nicht, lief nicht hoch an, mauerte sich auch nicht ein. Aber es spielte ohne Kompromisse, mit Wucht, zielgerichtet.
Das war der weniger feine Lausitzer Heavy Metal. Den braucht Dresden gegen den Schacht.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Fotostand (2)