Dynamos Zukunft: Kein "U23"-Team, aber der Frauen-Fußball ist ein Muss!
Dresden - Die Transferperiode ist seit vier Wochen vorüber, jetzt geht es für Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Becker (53) um andere Aspekte.
"Strukturelle, grundsätzliche Themen, was den Sport, die erste Mannschaft und die Jugend betrifft. Die werden wir jetzt besprechen, um den Grundstein für die kommenden Jahre zu legen", sagt er. Meint er eine mögliche "U23" oder Frauen-Fußball?
"Alles muss wirtschaftlich machbar sein", erklärt er, dass nicht alles auf einmal möglich ist. "Wir können nicht alles machen, was wir wollen. Wir müssen uns darauf verständigen, was nach der Saison die Schwerpunkte für Dynamo sind." Was Becker vermeiden will: Alles Mögliche anfangen, aber nichts richtig zu Ende bringen.
So gerne er selbst eine "U23" auf die Beine stellen würde, erteilt er dem Thema zunächst eine Absage.
"Ich befürworte das. Klar, wäre es besser. Aber, auch das ist Teil der Wahrheit, am Ende musst du aus der Begebenheit, die du hast, eine Lösung finden, wo alle berücksichtigt sind", so Becker.
Ralf Becker: "Die Mitglieder entscheiden"
Und die Begebenheit heißt: Dynamo setzt eher auf eine starke "U17" und "U19", die in der Bundesliga spielen.
Vereine wie Magdeburg und Rostock gehen andere Wege, geben Geld für die zweite Mannschaft aus, aber nicht für den eigenen Nachwuchs. Dynamo setzt seit Jahren bewusst auf dieses Pferd.
Was der Verein aber definitiv angehen muss, ist der Frauen-Fußball. Bei einem möglichen Aufstieg in die 2. Liga ist das ab dem zweiten Jahr Voraussetzung für die Lizenz.
Wie heikel dieses Thema ist, bekam Becker zur letzten Mitgliederversammlung im November 2022 zu spüren, als er diesen Fakt nur anriss. Ablehnung!
"Es gibt zwei Sichtweisen: Die Vorgaben der DFL, um eine Lizenz zu bekommen und zweitens geht es darum, Frauen-Fußball zu ermöglichen. Das wird jetzt diskutiert, am Ende entscheiden es die Mitglieder." Ob es über eine Kooperation mit dem 1. FFC Fortuna Dresden hinausgehen soll, ist noch offen.
"Grundsätzlich finden sich zwei Situationen, die zusammenpassen. Wenn wir als Dynamo auflaufen und Fortuna ein Teil dieser Lösung ist, macht das ja auch Sinn. Sie suchen einen Partner. Wir wollen gemeinschaftlich eine Lösung finden.", so Becker.
"Wir wollen keinem etwas wegnehmen. Aber wenn wir uns gegenseitig helfen können, wäre das eine gute Lösung. Aber wie bereits erwähnt, entscheiden das zunächst die Mitglieder."
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Matthias Koch, Dennis Hetzschold