Dynamos wollten "Leuten in Magdeburg ein Signal senden"
Unterhaching - Einen Tag nach den schrecklichen Geschehnissen von Magdeburg war klar, das wird kein normaler Spieltag in der 3. Liga und auch sonst überall, wo am gestrigen Sonntag Sport getrieben wurde. Da machte auch Dynamo Dresdens Partie bei der SpVgg Unterhaching keine Ausnahme.
"Uns war allen bewusst, dass das mitschwingt. Das ist aber auch gut, weil es zeigt, was wir für Jungs haben. Sie sind auf uns zugekommen, haben gefragt, ob man mit Trauerflor spielen kann und ob es eine Schweigeminute geben wird", erklärte Dynamo Dresdens Coach Thomas Stamm (41) nach dem souveränen 3:0-Erfolg.
"In solchen Momenten musst du zusammenstehen, intern und auch nach außen!"
Der Schweizer und seine Mannschaft wollten "den Leuten in Magdeburg auch ein Signal senden, auch wenn mir bewusst ist, dass es nicht hilft. Die Leute sollten trotzdem eine breite Unterstützung spüren."
Weniger Fingerspitzengefühl zeigten einige Dynamo-Fans, die mit ihrem "Gesang" vor dem Spiel das Gedenken störten.
Dynamo Dresdens Kapitän zeigte sich schockiert
Dynamos Kicker haben das wahrscheinlich nicht mitbekommen, waren sprichwörtlich im Tunnel.
Dass es dem ein oder anderen trotzdem schwerer fällt, machte Stefan Kutschke (36) nach der Partie klar:
"Mit allen Bedingungen, die da passiert sind, rückt der Fußball ein Stück in den Hintergrund. Wir haben uns am Vormittag noch einmal zusammengesetzt, geredet. Das war ein außergewöhnliches Spiel mit all dem, was in der Welt gerade passiert. Da ist Fußball nur Nebensache."
Der Kapitän der SGD zeigte sich ergriffen und gab Einblick in sein Seelenleben:
"Das, was passiert ist, hat nicht nur uns erschüttert. Das spielt eine Rolle, weil man sich Gedanken macht. Wie willst du das irgendwann mal Kindern erklären? Einige von uns bekommen gerade welche. Wo geht es weiter? Das ist aktuell keine schöne Zeit und kein Miteinander. Kurz vor Weihnachten, das ist nicht schön."
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag