Dynamos Sportchef Brendel sieht (noch) keine Krise!

Radebeul - Ein Sportgeschäftsführer und ein Spielerberater, der Dynamo aus eigener Erfahrung als Profi bestens kennt, gemeinsam in einer Talkrunde. Thomas Brendel (48) und Frank Lieberam (61) gaben beim Live-Podcast Schwarz-Gelb in der Radebeuler Lößnitztalschenke Einblicke in die Transferaktivitäten des Sommers und erklärten, warum bei der SGD nicht alles möglich ist.

Besorgte Mienen: Dynamos Geschäftsführer Stephan Zimmermann (l.) und Thomas Brendel (r.) sowie Berater Ulf Kirsten.
Besorgte Mienen: Dynamos Geschäftsführer Stephan Zimmermann (l.) und Thomas Brendel (r.) sowie Berater Ulf Kirsten.  © Lutz Hentschel

Jungs mit Zweitliga-Erfahrung holten Brendel und Co. im Sommer nur zwei und die wieder zurück. Philip Heise (33) und Christoph Daferner (26).

Alle anderen kamen aus der 3. Liga oder der Regionalliga. Dass mehr oft nicht geht, erklärte Lieberam, der zwischen 1986 und 1992 selbst 123 Punktspiele für die Schwarz-Gelben bestritt.

"Es ist schlichtweg nicht möglich, einen gestandenen Zweitliga-Profi im besten Alter zwischen 22 und 28 nach Dresden zu holen. Selbst die Zweitligisten am unteren Rand haben durch die TV-Gelder etwa sechs Millionen Euro mehr für den Kader zur Verfügung als Dynamo. Bei einem Dreijahresvertrag reden wir da von einem Gehalts-Unterschied von 500.000 Euro", sagte der 61-Jährige.

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Also selbst der SG Dynamo, dem Aushängeschild der 3. Liga, sind finanziell die Hände gebunden. Der Verein müsse die besten Spieler der jetzigen Spielklasse holen und zu einer Mannschaft formen.

Dynamo Dresden: Sportchef Brendel "will keine Krise herbeireden"

Frank Lieberam (r., gegen Maurizio Gaudino) spielte von 1986 bis 1992 für Dynamo.
Frank Lieberam (r., gegen Maurizio Gaudino) spielte von 1986 bis 1992 für Dynamo.  © imago/Ferdi Hartung

Brendel hörte aufmerksam zu und konnte für sich verbuchen, dass dies im Sommer mit Aljaz Casar (24) und Vinko Sapina (29) bereits geklappt hat.

Natürlich äußerten sich die beiden auch zur sportlichen Situation. Nur ein Sieg aus den letzten fünf Pflichtspielen ließ den tollen Saisonstart verblassen.

Besonders das 1:3 im Landespokal in Chemnitz stand dabei im Fokus. "Über die Art und Weise bin ich sehr enttäuscht", sagte Brendel: "Ich kann die Ängste und Sorgen deshalb verstehen. Aber ich will keine Krise herbeireden, weil so fühle ich mich nicht."

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Auch Lieberam wollte nicht von einer Krise reden. "Momentan ist es maximal eine Ergebnisdelle. Aber jetzt kommen Spiele, wenn man diese verliert, dann wird es eine Krise", so der Spielerberater, der unter anderem Steffen Baumgart (52), Marvin Stefaniak (29) und Jonas Oehmichen (20) betreut. Er forderte aber auch den von ihm "sehr geschätzten" Trainer Thomas Stamm auf, das große Problem in den Griff zu bekommen: die vielen einfachen Gegentore vor allem bei Standards.

"Das muss die Mannschaft schnellstens abstellen. Ein Aufsteiger baut sich immer durch eine gute Abwehrarbeit auf. Das ist zwingend, wenn man aufsteigen will."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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