Dynamos irre Aufholjagd: Das war das Beste seit einer halben Ewigkeit
Dresden - Über die zweite Hälfte bei Dynamos 3:2-Sieg gegen den VfL Osnabrück gibt es keine zwei Meinungen. Das war nicht nur das Beste unter Markus Anfang (48), das war das Beste seit einer halben Ewigkeit.
Das war endlich mal wieder erfrischender Angriffsfußball gepaart mit Leidenschaft. Über Durchgang eins gingen die Ansichten hingegen sehr weit auseinander.
Das mit der Wahrnehmung ist so eine Sache. Auf oder neben dem Feld ist sie manchmal anders als hoch oben auf der Tribüne. Dass die Einschätzungen derart weit auseinander gehen, hat man trotzdem selten.
Dynamo-Coach Markus Anfang war schon mit den ersten 45 Minuten zufrieden. "Wir haben in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir haben nur den letzten Ball nicht gut gespielt."
Dynamo hatte bis zum 0:1 (36.) die Kontrolle, ja. Aber: Bei einer Passquote von nur 62 Prozent spricht allein diese Zahl dagegen. Dresden erlaubte sich zu viele Ballverluste, hatte keine Ideen und war zudem nicht im höchsten Tempo unterwegs.
Zudem verteidigte Dresden beim 0:2 (39.) schlecht.
Arslan: "Wir hätten da schon die Tore machen müssen"
Doch auch die Spieler, die nach der Partie Rede und Antwort standen, sahen es wie ihr Trainer. Ahmet Arslan (28), mit einem Tor und einer Vorlage in Durchgang zwei der entscheidende Mann, sah zum Beispiel sein Team in Durchgang eins "als klar bessere Mannschaft. Wir hätten da schon die Tore machen müssen".
Verwunderlich. Die Statistik spuckt genau null Schüsse aufs Tor aus. Es gab keine Chance.
Bloß gut, dass alle im Stadion auf dem Feld, daneben und auf den Tribünen zu Durchgang zwei mit den drei Toren eine Meinung hatten. Das war stark, so macht Dynamo Spaß.
Titelfoto: Lutz Hentschel