Dynamos ewige Rolle als Favorit: Wie geht die Mannschaft damit um?

Dresden - Der unzufriedene Tabellenführer! Natürlich waren die drei Spiele in der Englischen Woche nicht das Gelbe vom Ei. Aber Dynamo Dresden ist Spitzenreiter. Trotzdem ist der Unmut im Umfeld zu spüren.

In jedes Spiel als Favorit zu gehen, ist für die Dynamo-Spieler nicht immer einfach, erst recht nicht im heimischen Stadion vor den eigenen Fans.  © Lutz Hentschel

Das liegt zum einen an der hohen Erwartungshaltung, aber auch daran, dass für den Gegner die Partie gegen die SGD immer das Spiel des Jahres ist.

Den Gegner dominieren, ihn vor sich her spielen und gewinnen - das wünschen sich einige. Ein topmotivierter Gegner, für den Punkte in oder gegen Dresden fast doppelt zählen - das steht auf der anderen Seite.

Gegen Dynamo gibt jeder sinnbildlich 110 Prozent. Ein Erfolg gegen die Sportgemeinschaft macht was her, lässt einen gut dastehen. Dresden geht in nahezu jede Partie als Favorit, auch am Freitagabend in Dortmund. Spürt es Thomas Stamm (41), dass Trainer bei Dynamo zu sein etwas anderes bedeutet als bei der "U23" des SC Freiburg?

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"Ich habe das ja zwei Jahre selbst erlebt", erinnert er an seine Freiburger Zeit, wenn es gegen Dresden ging. "Das wird immer so sein. Wenn ein großer Name da ist, suggeriert das immer wieder, du spielst gegen den Top-Verein der 3. Liga. Das wäre auch in der 2. Bundesliga so, Dresden hat so einen Namen, so eine Tradition, so eine Geschichte", sagt der Coach.

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Thomas Stamm sieht keine Last auf dem Rücken seiner Spieler

Trainer Thomas Stamm (41) weiß, dass die Gegner gegen sein Team immer besonders motiviert sind.  © Lutz Hentschel

Als Last auf seinem Rücken hat er diese Rolle noch nicht wahrgenommen.

"Wir wissen damit umzugehen, wissen, wo wir arbeiten. Das ist ein Privileg, auch damit klarzukommen", erklärt er. "Die freuen sich alle, wenn wir kommen, die freuen sich alle, wenn sie hierherfahren können."

Er findet, dass Dynamo die permanente Favoritenrolle bis hierher gut angenommen hat, dass seine Jungs damit umgehen können. Sonst wäre man nicht ganz vorn. "Diese Rolle wird sich bis zum Schluss auch nicht ändern, losgelöst von den ersten acht Spieltagen", so Stamm.

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Sein Ziel ist es, auch nach diesem Spieltag auf Platz eins zu stehen.

Und: Ob sich Dortmund auch nach dem Spiel noch freut, dass die schwarz-gelben Sachsen da waren, liegt wie immer ganz an Dynamo selbst.

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