Dynamos Drittes Joker-Tor in der Nachspielzeit! Stamm: "Das ist außergewöhnlich!"
Dresden - Bei Dynamo ist Schluss, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Das mussten Essen (3:3), Hannover II (2:1) und nun auch Saarbrücken beim 1:1 erleben. Zum dritten Mal in Folge im eigenen Stadion trafen die Schwarz-Gelben in der Nachspielzeit entscheidend. Und immer war es ein Joker - Stefan Kutschke, Oliver Batista Meier und nun David Kubatta.
Dynamo-Trainer Thomas Stamm hat jeweils das goldene Näschen für die Situation gehabt, die Tore von der Bank gebracht. Gegen die Saarländer im Grunde genommen gleich doppelt.
Dmytro Bohdanov, er kam nach 85 Minuten zusammen mit Kubatta ins Spiel, lieferte die Kopfballvorlage zum 1:1. Zeit, sich selbst auch mal für die Einwechslungen auf die Schulter zu klopfen?
Nicht mit Stamm: "Man kann auch sagen, ich habe die Falschen zu Beginn gebracht", sagte er zur Pressekonferenz:
"Man kann beide Seiten sehen, wie so oft im Leben. Die Jungs, die ich dann bringe, würden gern von Beginn an spielen. Es geht um die Art und Weise, wie die Jungs damit umgehen, dass ich sie nicht von Beginn an aufstelle. Das kriegen sie sehr, sehr gut hin."
Der 41-Jährige lobte seine Einwechsler, die sofort Gas geben und das Spiel auf ihre Seite ziehen wollen. Das war bei Kutschkes Treffer zum 3:3 gegen Essen so, bei Batista Meiers 2:1-Siegtreffer gegen Hannover so und jetzt wieder.
Dynamo Dresden: David Kubatta trifft in der Nachspielzeit
Da gibt es keinen Groll über die Reservistenrolle. "Es sind immer unterschiedliche Jungs, die mit einer extrem guten Haltung reinkommen, die Mannschaft noch einmal besser machen wollen.
Das zeigt ihren Charakter. Das muss man erwähnen, nicht, dass ich mit dem Trainerteam gut einwechsle, sondern es geht um die Art und Weise sowie den Charakter, wie sie dann performen", will Stamm überhaupt keine Lorbeeren für seine geglückten Wechsel.
Die Bank entpuppt sich mehr und mehr als großes Plus in dieser Saison, weil man in der Tat stets das Gefühl hat, da geht noch was - und sei es in der Nachspielzeit.
"Das müssen wir uns bewahren, weil es eine große Stärke von uns ist. Das ist außergewöhnlich in dieser Saison, weil sich die Wechsler zum richtigen Zeitpunkt unterordnen und mit wenig Enttäuschung agieren.
Sie kommen mit der Überzeugung rein, Spiele drehen zu können. Das macht die Mannschaft besser", zollte Stamm Respekt.
Titelfoto: Lutz Hentschel