Dynamos Dauerläufer: Kraulich schrubbte fast 120 Kilometer
Dresden - In Dynamo Dresdens Trainingslager in Belek fiel er durch zwei Dinge auf: Vorm Training an den ersten Sonnentagen cremte er sich fleißig seinen Kopf ein, um sich vor Verbrennungen zu schützen. Und dann begeisterte Tobias Kraulich (24) als Laufwunder.
Der Innenverteidiger wird behutsam aufgebaut. Im Oktober in Verl (3:2) zog er sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu, fehlt seither - auch bei der Generalprobe am Sonntag.
"Kraule" ist zwar wieder fit, aber Trainer Markus Anfang (49) wollte mit ihm kein Risiko eingehen. Auch, weil Lars Bünning (25) bei vier Gelben Karten steht und Kraulich im Fall einer Sperre sofort gebraucht wird.
So lief er fast nur, beteiligte sich nur selten bei Übungen mit dem Ball. Wann immer der Blick auf den Rasen fiel, der 24-Jährige lief.
Als der Dienstag fast komplett ins Wasser fiel, er lief. Mittwoch zum Anschwitzen vor dem Test gegen Kaiserslautern: Er lief.
"Wie viele Kilometer ich gelaufen bin? Oh Gott. Am Dienstag waren es für mich allein 20, mit den Läufen im Hotel 29", lachte Kraulich. "Wenn ich an das ganze Trainingslager denke, werden es mehr als 100 gewesen sein, vielleicht 120", überschlug er.
Konditionell wird Kraulich also auf dem obersten Level stehen, wenn er wieder den Ball am Fuß haben wird. "Das wird nicht mehr lange dauern, das war wirklich nur die Vorsicht, mich nicht gleich wieder zu verletzen", sagte der Dauerläufer.
Titelfoto: Lutz Hentschel