Dynamos Co-Trainer Scholz: "Am Lagerfeuer sitzen, ein Bierchen trinken und stolz sein!"
Dresden - Seit Dezember 2019 ist Heiko Scholz (55) wieder bei Dynamo Dresden. 18 Monate, über die er gewiss ein Buch schreiben könnte. In dieser Zeit ist so viel passiert. Alles aufzuschreiben, würde 300 Seiten füllen. Ein Happy End hätte das Werk auch - eigentlich zwei: Der Aufstieg zurück in die 2. Liga und seine Vertragsverlängerung als Co-Trainer.
Aus diesem Grund sah die 55-jährige Frohnatur auch etwas geschafft aus, als auf dem Rasen der Wiesbadener Brita-Arena der Pokal überreicht wurde.
Richtig ausgelassen tobte "Scholle" eine Woche zuvor übers heimische Grün des Rudolf-Harbig-Stadions, als der Aufstieg geschafft war. Da duschte er mit Bier und trank sicher auch eins. Der große Partyrausch war bei ihm da schon vorbei.
Jetzt genießt er im Stillen weiter: "Dann wird man mal am Lagerfeuer sitzen, ein Bierchen trinken und dann kann man stolz sein auf das, was man erlebt hat", sagt er mit einem Grinsen im Gesicht.
Erlebt hat er seit Dezember 2019 viel. Er kam nach Cristian Fiel, übergab nach dem 1:1 gegen Sandhausen an Markus Kauczinski, erlebte die Folgen von Corona mit, den bitteren Abstieg, alle Höhen und Tiefen der abgelaufenen Saison.
Er war froh, dass die Höhen am Ende höher waren als die tiefsten Tiefen.
Heiko Scholz freut sich auf Dynamo-Spiele in der 2. Liga: "Das werden für die Fans alles Feste"
"Voriges Jahr war es natürlich sehr komisch durch Corona, als uns die Fans trotz des Abstieges gefeiert haben. Leider waren sie in diesem Jahr nicht so nahe bei uns, nur im Hintergrund immer wieder mit ein paar Aktionen, wo man aber gewusst hat, dass sie voll hinter uns stehen", so Scholz.
"Deshalb bin ich total glücklich, dass wir den Leuten den sofortigen Wiederaufstieg schenken konnten."
Sein Blick geht aber auch schon in die neue Saison. Der Klassenerhalt steht bei ihm ganz oben auf der Agenda. Klar! Und da ist eine Vorfreude auf eine Liga, die ihresgleichen sucht.
"Wenn ich sehe, wer da mitspielt! Das werden für die Fans alles Feste, deswegen hoffe ich, dass so schnell wie möglich alle ins Stadion dürfen", freut er sich. Jedes Spiel hat seinen Charme, sagte er: "Schalke gegen Dynamo oder Hamburg gegen Dynamo. Das sind doch Klassiker!"
Doch bis es soweit ist, läuft noch etwas Wasser die Elbe runter. Deshalb hat er seine Jungs aufgefordert, die Seele mal baumeln zu lassen, den Moment zu genießen, Kraft zu tanken "und ein, zwei Wochen komplett abzuschalten". Er hat schon damit begonnen - am Lagerfeuer, vielleicht mit Buch in der Hand.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag