Dynamos Arslan gibt sich trotzig: "Vielleicht ganz gut, dass ihr uns jetzt abschreibt"

Dresden - "Vielleicht ist es ganz gut, wenn Leute von außen, die gegnerischen Mannschaften, vielleicht auch ihr uns jetzt einfach mal ein bisschen abschreibt", sagte Ahmet Arslan nach dem 0:1 in Münster. Mit "ihr" meinte er die Medien. Mal abgesehen, dass davon keine Rede war, zeigt es, die Dynamos sind angefressen. Sollen, müssen sie auch.

Ahmet Arslan feierte in Münster seinen 30. Geburtstag. Geschenke gab es keine.
Ahmet Arslan feierte in Münster seinen 30. Geburtstag. Geschenke gab es keine.  © Imago/Nieweler

Die eigentliche Frage an ihn lautete: Kann es sogar gut sein, dass Dynamo jetzt Vierter ist?

Die Rolle vom Gejagten zum Jäger ist vollzogen.

Erstmals seit dem 3. Spieltag befindet sich Dynamo nicht mehr auf den Aufstiegsrängen. Ein Fakt, der irgendwo befreien kann. Jetzt kann, jetzt muss nichts mehr. Dresden hat zwar alles noch in eigener Hand, ist aber ins Hintertreffen geraten.

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Arslan hatte in Münster seinen 30. Geburtstag gefeiert, es gab weder eine Torte noch Punkte. Es gab die alte Leier.

"Ich weiß, dass jeder in der Mannschaft ehrgeizig ist, egal, ob es beim Fußball ist, bei kleinen Spielformen, beim Kartenspielen. Alle sind so ehrgeizig, was das Gewinnen angeht. Ich glaube nicht, dass das jemand so akzeptieren kann, das wir verloren haben. Wir müssen die Laune oben halten und einfach weiter dran glauben", hat Arslan noch lange nicht aufgegeben.

Ahmet Arslan und die Suche nach dem Erfolgserlebnis

Wo ist nur die Treffsicherheit der vergangenen Saison geblieben. Ahmet Arslan konnte nach seiner Rückkehr zu Dynamo den Ball noch nicht im Tor versenken.
Wo ist nur die Treffsicherheit der vergangenen Saison geblieben. Ahmet Arslan konnte nach seiner Rückkehr zu Dynamo den Ball noch nicht im Tor versenken.  © Lutz Hentschel

Auch für ihn steht fest, für Siege müssen Tore her. "Ich weiß nicht, wann ich mal so überlegen war und verloren habe", schüttelte er den Kopf. "Unerklärbar!"

Es braucht ein Erfolgserlebnis. Nur ein Murmeltor, mehr nicht. "Irgendwie muss der Ball über die Linie. Wie es passiert, ob es ein Traumtor ist oder ein gepopeltes, das ist egal."

Die nächste Gelegenheit bietet sich am Sonntag gegen Saarbrücken. Doch dafür müssen er und seine Kollegen zielstrebiger abschließen.

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Auch er hatte eine gute Schusschance, drehte aber ab, sich um die eigene Achse und schlenzte die Kugel mit links am Kasten vorbei. Warum nicht gleich der Abschluss?

"Das wurde ich der Kabine auch gefragt. Wir können aber gern mal die Plätze tauschen. Die Wahrnehmung von außen ist anders. Meiner Meinung nach, wenn ich da schieße, hat er den Fuß davor. Daher bin ich noch einmal abgekippt", erklärte die Szene aus der ersten Hälfte.

"Das sind Millisekunden, die entscheiden. Aber kann auch richtig sein, da zu schießen. Da hat er zwar den Fuß davor, aber vielleicht ist es dann der Schuss, der abgefälscht wird und reingeht. Aber ja, genau das ist die Situation. Nicht nachdenken und schießen." Machen!

Titelfoto: Imago/Nieweler

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