Dynamos Arslan & Co. haben Ladehemmung: "Das nervt einfach und tut richtig weh"
Dresden - Heidenheims Trainer Frank Schmidt (49) hat die Länderspielpause genutzt und Dresden besucht. Aber sicher nicht nur, um die Schönheit der Stadt unter die Lupe zu nehmen. Bei Dynamo kickt ein offensiver Mittelfeldspieler, der vor der Bayreuth-Partie 16 Tore und acht Assists auf seinem Konter hatte. Er sah beim 1:2 gegen die SpVgg den 17. Treffer von Ahmet Arslan (28), aber auch ungewohnte Mängel.
Man ist es gar nicht gewohnt, bei Arslan über vergebene Chancen zu schreiben. Er glänzte in dieser Saison mit perfekten Abschlüssen und Vorlagen, ist aus dem Spiel der Dynamos überhaupt nicht wegzudenken.
Doch jeder erwischt mal einen schwächeren - wohlgemerkt einen schwächeren, keinen schlechten - Tag.
Was er kann, zeigte er beim späten Anschlusstreffer (87.). Den Ball nahm er technisch gekonnt und donnerte ihn in die lange Ecke. Die "einfacheren" zuvor (21./24./76.) ließ er aus.
Er war damit nicht alleine. Auch Christian Conteh (14./25./40.), Jonas Oehmichen (84./90.+4) und Manuel Schäffler (90./90.+4) versiebten. Und das waren nur die ganz großen Bretter.
"Das nervt einfach. Niederlagen sind immer scheiße, aber so tut es richtig weh", sagte der beste Torjäger der Liga. Ärgerlich war auch, wie Dresden die Gegentore bekommen hat.
1:2 gegen Bayreuth war die erste Niederlage von Dynamo Dresden im Jahr 2023
Das Eigentor von Paul Will (37.) war maximal unglücklich, beim 0:2 durch Alexander Nollenberger (58.) fehlte die Restverteidigung.
"Das ist alles so ein bisschen. Natürlich dürfen wir so keine Tore kassieren, wir müssen aber die Dinge vorne einfach auch reinmachen - gerade in der ersten Hälfte", haderte Arslan.
Sein Anschluss kam womöglich einen Tick zu spät. Inklusive Nachspielzeit entfachte Dynamo zusammen mit dem Stadion sieben Minuten lang einen Sturm, der den Oberfranken fast die Luft nahm. Aber eben nur fast.
"Ich hatte zur Pause das Gefühl, dass wir das Spiel noch drehen können. Nach dem 0:2 wurde es schwer. Der Anschlusstreffer kam zu spät. Aber die Möglichkeiten waren auch so da, das Ding noch zu drehen", so Arslan.
Die erste Niederlage 2023 war zweifellos ein Rückschlag.
Aber den Kopf in den Sand zu stecken, ist nicht bei Arslan: "Das macht keinen Sinn. Wir haben am Mittwoch im Pokal gegen Zwickau die Chance, uns wieder ein gutes Gefühl zu holen." Das braucht es für den Knaller am Sonntag in Osnabrück.
Titelfoto: Imago / Dennis Hetzschold