Dynamo-"Vatis" Kutschke und Schäffler: Das hat sich seit unserer Anfangszeit verändert!

Belek (Türkei) - Sie sind die Vatis der Kompanie! Stefan Kutschke ist 35 Jahre jung, Manuel Schäffler zieht am 6. Februar nach. So manche Kicker im Dynamo-Camp könnten ihre Söhne sein. Was hat sich seit damals verändert, als sie jung und neu in einem Team waren? Die beiden Stürmer lassen dabei tief blicken.

Manuel Schäffler (34, v.l.) und Stefan Kutschke (35, v.r.) führen ihr Team nicht nur beim Einlaufen an.
Manuel Schäffler (34, v.l.) und Stefan Kutschke (35, v.r.) führen ihr Team nicht nur beim Einlaufen an.  © Lutz Hentschel

Sie haben zwar "in der Freizeit logischerweise nicht mehr dieselben Interessen", wie Kutschke sagt, aber die Türen der beiden gestandenen Herren stehen offen für die Teenies.

"Man versucht, ein bisschen mehr mitzugeben, paar Dinge aus der eigenen Erfahrung, weil ich früher wenig Feedback bekommen habe. Ich rede viel mit den Jungen", sagt Schäffler. Es wird auch rege in Anspruch genommen.

"Sie kommen mit den unterschiedlichsten Fragen, manchmal sind es private Dinge, manchmal sind es Fragen über die sportliche Entwicklung. Und da versuchst du zu helfen. Natürlich kannst du nicht über gesunde Ernährung reden, wenn du selbst nicht so darauf geachtet hast", so Kutschke.

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"Aber: Es geht dabei auch um Regeln, um Disziplin, ums Wertschätzen, bei solch einem Camp dabei sein zu dürfen. Das ist ein Privileg. Ob sich die Jungen das annehmen, das müssen sie für sich entscheiden."

Konzentration beim Fahren: Manuel Schäffler (34, r.) "chauffiert" seinen Käpt'n zum Training.
Konzentration beim Fahren: Manuel Schäffler (34, r.) "chauffiert" seinen Käpt'n zum Training.  © Lutz Hentschel

Jungen Spielern wird zu viel abgenommen, finden die Dynamo-"Vatis"

Stefan Kutschke (35, r.) und Manuel Schäffler (34) schauten auch mal im hoteleigenen türkischen Basar vorbei. Das Motto könnte glatt lauten: Immer schön auf dem Teppich bleiben ...
Stefan Kutschke (35, r.) und Manuel Schäffler (34) schauten auch mal im hoteleigenen türkischen Basar vorbei. Das Motto könnte glatt lauten: Immer schön auf dem Teppich bleiben ...  © Lutz Hentschel

Dass die Alten mit den Jungen reden, das hat es damals nicht gegeben, sagt Schäffler. Da warst du der Spund und hattest zu spuren.

Und: "Früher war es höher anzurechnen, dabei sein zu dürfen. Ich habe alle drei Ballsäcke getragen, die Leibchen um den Hals und die Hütchen um den kleinen Finger - so bin ich auf den Platz. Da gab es auch keine Frage, dass ich am Ende alles wieder mit reinnehme", sagt "Cheffe".

"Jetzt merkt man, es findet ein Generationswechsel statt. Du musst den Austausch mehr suchen, um Dinge in den Vordergrund zu rücken, die in unserer Gesellschaft normal sein sollten: Respekt zum Beispiel."

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Das ist ein Unterschied zu früher, der den alten Hasen missfällt. Ihre Aussagen sind gar nicht so sehr auf Dynamo gemünzt. Sie sind allgemein. Es wird den jungen Spielern zu viel abgenommen.

Kutschke nickt, Schäffler erklärt: "Die Jungen sind relativ schnell gut, haben einen größeren Wert. Früher war der Wert der älteren Spieler größer. Da hieß es: 'Du hältst die Schnauze und lernst'. Der Respekt war größer."

Kutschke stimmt dem zu: "Geh' doch mal die Leistungszentren durch. Es wird für die Jungs alles erledigt. Das ärgert mich ein bisschen. Dieses selbständige Arbeiten und Handeln fehlt. So lernst du nie, mit Situationen klarzukommen. Es gibt auch eine Zeit nach dem Fußball. Da solltest du wissen, was auf dich zukommt."

Schäffler nickt und ergänzt: "Wir haben das Leben gelernt." Und das, so beide, hat sie härter und widerstandsfähiger gemacht.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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