Dynamo trotz Pokalsieg nicht in Feierlaune: "Versöhnlich war es nicht"
Dresden - Ob es am ergiebigen Regen lag oder doch an der Enttäuschung über den verpassten Aufstieg? Die große Feier blieb bei Dynamo Dresden nach dem Sieg im Sachsenpokalfinale gegen Erzgebirge Aue jedenfalls aus.
Auch nach dem 2:0 (0:0)-Sieg gegen den verhassten Rivalen waren beim ein oder anderen die vergangenen Wochen und Monate noch präsent.
"Es ist wirklich schwer. Die Rückrunde war ehrlicherweise frustrierend. Klar haben wir noch mal das Derby gewonnen, aber versöhnlich war es nicht", gestand Niklas Hauptmann.
"Mit so einem richtig guten Gefühl fährt man nicht in den Urlaub. Dafür war die Rückrunde einfach zu schlecht."
Von einem versöhnlichen Ende wollte der 27-Jährige nicht sprechen. Für Interimscoach Heiko Scholz war es nur ein "bisschen versöhnlich. Aber ich ärgere mich natürlich trotzdem über die zweite Halbserie."
Der Pokal sei nur "das zweite Ziel" gewesen. Also nur das Trostpflaster, wie man auch immer wieder aus den Worten heraushört.
"Vor so einer Kulisse, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Es war ja eigentlich ein Spiel, indem es um nichts mehr geht", gestand Scholz. "Ich muss der Truppe ein Riesenkompliment machen. Der Eine geht weg, beim anderen wird noch verhandelt. Die haben wirklich Charakter gezeigt. Auch die, die weggehen, haben sich noch einmal richtig den Arsch aufgerissen."
Scholz: "Muss auch Aue ein großes Kompliment machen"
Panagiotis Vlachodimos ist einer von den vielen, die keinen neuen Vertrag bei der SGD erhalten. Der 32-Jährige erlöste Dynamo mit seinen zwei Toren (110./116.) auf Flanke von Tony Menzel und Claudio Kammerknecht.
Davor gab's mal wieder den üblichen Chancenwucher. Doch auch die Gäste aus dem Erzgebirge, denen die zwei Torschützen aus dem Sieg in der Rückrunde (Marcel Bär und Tim Danhof) fehlten, hätten das Spiel gewinnen können.
Scholz: "Man muss auch Aue ein großes Kompliment machen. Man hat nicht gesehen, dass es um nichts geht. Jeder wollte für seinen Verein und seine Zuschauer alles geben."
Die bessere Mannschaft setzte sich vor den Augen des neuen Cheftrainers Thomas Stamm durch. Hauptmann: "Es ist ein Finale, es ist ein Derby. Das willst du auf gar keinen Fall verlieren."
Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / S. Sonntag, Lutz Hentschel