Dynamo-Stadion: Warum in der SGD-Kabine die Taschenlampen erstrahlten
Dresden - Schluss, Aus, Ende! Nach zwei Wochen Winterferien geht es für Sachsens Schulkinder ab nächster Woche wieder in die Schule, Bis Ostern heißt es, durchpowern. Diejenigen, die an den vergangenen zwei Donnerstagen im Dynamo-Stadion waren, werden das allerdings mit einem fetten Lächeln im Gesicht tun. Warum? Eine neue Art der Führung durch die heiligen Hallen an der Dresdner Lennéstraße sorgte für zahlreiche funkelnde Kinderaugen.
"Wir haben in der Vergangenheit schon so einiges gemacht. Führungen zu Hochzeiten, zu Junggesellenabschieden, bei Firmenfeiern, für Rollis oder während im Stadion gekocht wurde. Jetzt sind wir auf die Idee gekommen, Kindern mit Taschenlampen das Stadion zu zeigen", sagt Jürgen Kühnel (65).
Das Dynamo-Urgestein, das mit dem Verein eigentlich schon alles erlebt hat und mit dem bestimmt auch viele von Euch schon einmal zu tun hatten, führt seit weit mehr als 10 Jahren Menschen durch das Rudolf-Harbig-Stadion. Wie oft, kann er nicht sagen. Zu oft auf keinen Fall, denn noch immer fangen die Augen an zu funkeln, wenn er über seinen Lieblingsverein sprechen darf.
Funkeln ist auch das richtige Stichwort, wenn es um das Thema Taschenlampen geht. Für die Ferienzeit dachten sich die Verantwortlichen eine ganz neue Art der Stadion-Erkundung aus, die vor allem die kleinen SGD-Fans begeistern sollte.
Anstatt das Stadion taghell zu erleuchten, blieben die Katakomben dunkel. Kinder und ihre Eltern mussten sich also mit Taschenlampen bewaffnen, um zu den Erzählungen Kühnels auch was sehen zu können. Und die Idee kam richtig gut an!
Mit der Taschenlampe durchs Rudolf-Harbig-Stadion war ein riesiger Erfolg
Ursprünglich waren zwei Führungen in diesem Format geplant, jeweils am Feriendonnerstag um 17 Uhr. Doch schnell war klar, dass es nicht bei zwei Veranstaltungen bleiben würde. Die Leute haben uns förmlich die Bude eingerannt, so Kühnel.
Und so wurden aus zwei ganze fünf Führungen. "Am ersten Donnerstag sind wir mit zwei Gruppen durch das Stadion gelaufen, am zweiten mit drei. Dabei waren jeweils 25-30 Mann."
Nach Adam Ries also etwas mehr als 200 begeisterte Fans jeden Alters, die sich ihr Stadion einmal auf ganz andere Weise erkunden wollten.
Kühnel, der mittlerweile Rentner ist und als Minijobber durchs Stadion führt, freute es. Dabei war die Idee, spezielle Führungen für Kinder anzubieten, auch für ihn eine besondere Herausforderung. "Man musste sich schon darauf einstellen. Kindern brauchst du nicht mit taktisch-technischen Daten des Stadions kommen."
Kam er nicht. Stattdessen spielte er den legendären Radio-Kommentar vom inzwischen verstorbenen Gerd Zimmermann vom Pokalspiel gegen Bayer Leverkusen vor und schmunzelte, als das richtig gut ankam.
Titelfoto: Norbert Neumann