Dynamo spielt heute im Pokal gegen Zwickau, aber es wurden nur 7000 Tickets verkauft!

Dresden - Auf den Zuschauerrängen war es am 12. November ein Fest. Dynamo empfing in der 3. Liga Zwickau - "eene Bande" untereinander. 27.090 Fans sahen damals das triste 0:0. Am Mittwoch werden die Fans im Viertelfinale des Landespokals Tore sehen und sei es erst im Elfmeterschießen. Die Kulisse wird dafür eher mau werden. Bis Dienstagmittag waren lediglich 7000 Karten verkauft.

Das Punktspiel zwischen Dynamo (mit Niklas Hauptmann, 26, l.) und Zwickau (Robert Herrmann, 29) endete 0:0. Heute fallen definitiv Tore.
Das Punktspiel zwischen Dynamo (mit Niklas Hauptmann, 26, l.) und Zwickau (Robert Herrmann, 29) endete 0:0. Heute fallen definitiv Tore.  © Lutz Hentschel

Die Gründe sind vielschichtig: Es ist das vierte Heimspiel allein im März.

Es ist ein Mittwochabend, es ist "nur" der Landespokal. In Zeiten, wo eh alles teurer wird, müssen die Leute auf jeden Cent schauen. Das sucht sich so mancher die Spiele aus, zu denen er ins Stadion geht.

Dynamo-Trainer Markus Anfang (48) hat Verständnis dafür, "auch wenn ich gerne vor vollem Haus spiele. Mit dem Anpfiff ist ohnehin jeder aufs Spiel fokussiert, da bekommst du das nicht so mit. Wenn einer sagen würde, mir waren das fünf Zuschauer zu wenig oder zwei zu viel, dann ist er falsch am Platz".

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Trotz der 1:2-Niederlage gegen Bayreuth war Anfang zum Pressegespräch am Dienstag bestens gelaunt und erzählte auch von seinen eigenen Pokal-Geschichten.

Zweimal stand er nämlich im Pokalfinale, einmal in Österreich mit dem FC Tirol und einmal im DFB-Pokal mit dem 1. FC Kaiserslautern gegen den FC Bayern. "1:3", wusste er noch. 2003 war das. "Ich war der direkte Gegenspieler von Michael Ballack."

Der hatte zum 1:0 und zum 2:0 getroffen. "Da konnte ich nichts dafür", lachte er laut. "Das erste war ein Freistoß, da stand ich in der Zwei-Mann-Mauer und das zweite war ein Elfmeter."

Markus Anfang (M.) im DFB-Pokalfinale 2003 gegen Bayern München und Michael Ballack. Er verlor mit Lautern 1:3.
Markus Anfang (M.) im DFB-Pokalfinale 2003 gegen Bayern München und Michael Ballack. Er verlor mit Lautern 1:3.  © IMAGO / Sven Simon

Dynamo-Trainer Markus Anfang hat mit Holstein Kiel den Landespokal schon einmal gewonnen

Im November beim Punktspiel gab es diese beeindruckende Choreo im K-Block. Damals sahen 27.090 Zuschauer die Partie zwei befreundeter Teams aus Dresden und Zwickau. Am heutigen Mittwoch im Pokal werden 20.000 weniger zuschauen.
Im November beim Punktspiel gab es diese beeindruckende Choreo im K-Block. Damals sahen 27.090 Zuschauer die Partie zwei befreundeter Teams aus Dresden und Zwickau. Am heutigen Mittwoch im Pokal werden 20.000 weniger zuschauen.  © Imago / Eibner

Im Landespokal trat Anfang als Trainer bisher nur einmal an und zwar mit Holstein Kiel. "Den habe ich gewonnen".

Das möchte der 48-Jährige mit Dynamo nun wiederholen. Im Spiel der beiden Drittligisten ist sein Team leichter Favorit, auch wenn Zwickau zuletzt sein Punktspiel gegen Ingolstadt 2:0 gewann.

"In der Liga musst du in dieser Saison Fünfter werden, um in den DFB-Pokal einzuziehen. Das ist also nicht sicher. Eine gute Möglichkeit ist dann eben der Landespokal", so Anfang. 200.000 Euro gibt es als Antrittsprämie durch den DFB. Geld, das auch Dynamo nicht einfach wegschmeißen kann.

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"Wir nehmen die Partie ernst, wir wollen ins Halbfinale", stellte Anfang klar.

"Man sieht in der Liga, jeder kann jeden schlagen. Von daher wird es gegen den FSV nicht einfach."

Außerdem will sich seine Truppe vor den wichtigen Wochen im April das nötige Selbstvertrauen zurückholen. Auch wenn nur wenige - für Dresdner Verhältnisse - zuschauen werden.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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