Bad Häring - Markus Anfang (48) will keine Zeit verlieren. Am späten Montagnachmittag erreicht der Dynamo-Dresden-Tross das Hotel im österreichischen Bad Häring, direkt im Anschluss soll es die erste Trainingseinheit geben.

"Wenn wir angekommen sind, werden wir abends noch eine lockere Einheit machen, dann starten wir richtig mit dem Trainingslager. Es gibt einfach gute Voraussetzungen, um ordentlich auf dem Platz zu arbeiten", erklärt der Coach. Ab Dienstag wird der 48-Jährige seine Spieler zweimal pro Tag am Fuße des Pölven ins Schwitzen bringen.

Dabei macht er zwei Ausnahmen: Denn am Mittwoch und am Sonntag stehen die zwei Testspiele gegen den Zweitligisten 1. FC Heidenheim und den belgischen Erstligisten VV St. Truiden an - zwei echte Prüfsteine für Schwarz-Gelb.

"Ich hätte gern noch einen Gegner davor gehabt, damit der Sprung zwischen Oberliga und 2. Liga nicht so groß ist", gibt Anfang zu. Zum Zeitpunkt seiner Verpflichtung waren die Planungen aber bereits weit vorangeschritten.

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"Jetzt sind die Gegner so und es ist gut, dass wir diese haben, denn wir wollen ja auch auf einem bestimmten Level Fußball spielen."

Doch in den acht Tagen im Kufsteiner Land will sich der gebürtige Kölner nicht nur auf dem Platz mit seinen Jungs beschäftigen.

Anfang will die Spieler besser kennenlernen und freut sich, "dass wir mal alle über den ganzen Tag zusammen sind. Ich habe im Trainingslager einfach wesentlich mehr Möglichkeiten, die Spieler noch einmal zu sehen, Gespräche zu führen oder auch mal in Gruppen zu sprechen."

Ransford Königsdörffer (20) und Christoph Daferner (24) werden dafür nicht mehr zur Verfügung stehen. Beide Stürmer machen pünktlich vor dem Start des Camps den Abflug, sehen sich aber in der 2. Bundesliga wieder.

Sportgeschäftsführer Ralf Becker (51) hatte im Ablösepoker um die beiden Angreifer den längeren Atem, nun wurde eine Einigung mit HSV-Sportvorstand Jonas Boldt (40) und Nürnbergs Sportchef Dieter Hecking (57) erzielt.

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Der Hamburger SV zahlt für das 20-jährige Dynamo-Juwel Königsdörffer laut Bild 1,2 Millionen Euro - knapp 200.000 mehr als der 1. FC Nürnberg für Daferner.

Beide Spieler sind sich mit den Klubs schon länger einig, nur die Medizinchecks müssen noch absolviert werden.

Königsdörffer kann somit statt nach Bad Häring 460 Kilometer weiter in Richtung ungarische Grenze nach Bad Loipersdorf reisen, wo der HSV bereits seit Sonnabend im Trainingslager weilt.

Für Daferner geht es 140 Kilometer weiter in den Süden in die Südtiroler Gemeinde Natz-Schabs, wo sich der Club noch bis zum 3. Juli auf die Zweitliga-Saison vorbereitet.

Sportlich schmerzen natürliche beide Abgänge, dem Teambuilding werden sie - wenn überhaupt - nur kurz schaden. Bei Dynamos letztem Camp in Österreich ging's dafür mit Coach Cristian Fiel (42) auch zum Rafting.

Hat Anfang ähnlich waghalsige Events vor? "Mal gucken", ließ sich der Coach zumindest noch nichts entlocken.