Dynamo-Profis steigen bald wieder ins Training ein: Vom Gejagten zum Jäger in nächsten 21 Spielen
Dresden - So langsam dürften alle Spieler von Dynamo Dresden auf der Rückreise aus ihren Urlaubsländern sein. Am Donnerstag geht es wieder los, in einer Woche sind die Profis bereits im Camp in Belek. Aber was wird aus dieser 21 Spielen andauernden Runde von Mitte Januar bis Ende Mai? Vor der Saison war die SGD der ganz große Favorit. Doch die Elf ist vom Gejagten zum Jäger geworden.
"Als Absteiger wird man grundsätzlich immer zum Top-Favoriten auf den Aufstieg erklärt. Diesen Druck bekommst du automatisch auferlegt und musst dich ihm stellen", antwortet Trainer Markus Anfang (48).
Vor allem seine Kollegen machten Dresden fast schon zum Garanten auf den Wiederaufstieg. "Ich habe mich ja auch nicht gegen diese Rolle gewehrt. Es ist doch schön, wenn andere finden, dass wir diese Qualität haben."
Gezeigt oder abgerufen haben die Dresdner diese angesprochene Qualität eher selten. Im Grunde waren die zweiten 45 Minuten im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück der einzige Rausch bisher.
Damals machte die SGD aus einem 0:2 ein 3:2 - und alle dachten, der Knopf ist aufgegangen. Allerdings war das der bisher letzte Dreier. Ist die Qualität überhaupt da?
"Qualität bedeutet auch, das vorhandene Potenzial immer abzurufen. Das haben wir zu selten geschafft. Deshalb ist die Kritik absolut berechtigt. Das wissen die Jungs auch", sagt Anfang weder ja noch nein.
Markus Anfang will die Dynamo-Fans mit Leistung erreichen
Mit zehn Punkten Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz soll ab Donnerstag die Aufholjagd starten. Jetzt also Jäger. Die Idee, dass es am Ende doch noch irgendwie klappen könnte, kommt dabei nicht.
"Ich mache mir darüber keine Gedanken. Der Weg dorthin ist für mich das Entscheidende. Wenn man nur übergeordnete Ziele hat, verliert man schnell den nächsten Schritt aus den Augen", so der 48-Jährige.
Um diese im Blick zu behalten, muss er vor allem auch die Leute in die Spur bekommen, die vor zwei Jahren durch die Liga gerockt sind.
Mit Tim Knipping (30), Jonathan Meier (23), Julius Kade (23), Paul Will (23), Max Kulke (22), Robin Becker (25), Panagiotis Vlachodimos (31) und Kevin Ehlers (21) sind noch einige da.
Anfang sieht zu 2020/21 allerdings auch einen Unterschied: "Vor zwei Jahren waren fast in der kompletten Saison keine Fans in den Stadien. Für die jüngeren Spieler mag das vielleicht sogar ein Vorteil gewesen sein, weil sie den Druck nicht so hatten. Allerdings müssen wir die jetzt auch mal erreichen", will er die Anhänger zurück ins Boot holen.
Titelfoto: IMAGO/Uwe Köhn