Dynamo-Profi Sapina setzt sich zur Wehr: "Jeder reißt sich den Arsch auf!"

Dresden - Von den knapp 1600 mitgereisten Fans wurden die Dynamos auch nach der 1:2-Niederlage bei den BVB-Bubis mit Applaus und Gesängen verabschiedet. Viele von denen, die das Spiel am Fernseher verfolgten, ließen stattdessen ihren Frust mal wieder im Internet ab.

Kann den Fan-Frust trotz 1:2-Pleite bei Dortmunds Zweitvertretung nicht nachvollziehen: Dynamo-Akteur Vinko Sapina (29).
Kann den Fan-Frust trotz 1:2-Pleite bei Dortmunds Zweitvertretung nicht nachvollziehen: Dynamo-Akteur Vinko Sapina (29).  © Lutz Hentschel

Beliebtes Thema, wie schon eine Woche zuvor nach dem müden 0:0 im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion. Tenor: Die reißen sich alle nicht den Allerwertesten auf und wirken zu behäbig, würden sich nicht vollends für ihren Verein aufopfern.

"Ich kann es nur so verstehen, dass solche Sätze aus irgendeinem Frust fallen, oder man sieht es falsch. Die zwei Möglichkeiten gibt es", stellte Vinko Sapina nach der zweiten Saisonniederlage klar.

"Ich bin hautnah dabei, ich sehe, wie sich jeder den Arsch aufreißt. Jeder nimmt seine Aufgabe richtig ernst. Deswegen kann ich es nicht nachvollziehen!"

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Trotzdem zeigte der 29-Jährige auch Verständnis für den Frust der schwarz-gelben Anhänger, schließlich ist auch er nicht mit der Ausbeute von fünf Punkten aus vier Spielen zufrieden: "Ich kann aber verstehen, warum solche Sätze fallen. Die Fans sind emotional, das macht es irgendwo auch aus. Jeder hat das Recht dazu, helfen tut es uns ehrlich gesagt aber auch nicht."

Dynamo Dresden: Vinko Sapina kann Fan-Frust nicht nachvollziehen

Zwei Dynamos unter sich: Vinko Sapina (29) im Gespräch mit Cheftrainer Thomas Stamm (41).
Zwei Dynamos unter sich: Vinko Sapina (29) im Gespräch mit Cheftrainer Thomas Stamm (41).  © Lutz Hentschel

Trotzdem stellt sich die Frage, wie lange dieser oft so beschworene Bund zwischen Fans und Mannschaft halten würde, sollten die Mannen von Thomas Stamm nicht zeitnah wieder den Turnaround schaffen.

Aktuell besteht aber noch einiges an Kredit, zumal sich eine größtenteils erneuerte Mannschaft und ihr Trainer mit einer neuen Spielidee nach neun Spielen noch nicht vollends gefunden haben können.

"Es gehört absolut dazu. Du hast am Wochenende ein Spiel, daraus ziehst du Erkenntnisse. Woche für Woche. Es gibt keine Mannschaft, die perfekt oder desolat spielt. Du hast immer etwas Positives und etwas Negatives rauszufiltern. Daran arbeitest du die ganze Woche. Dann versuchst du es wieder umzusetzen", so Sapina.

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Der Mittelfeldmann stellte fest: "Es wäre dumm zu sagen, dass wir an unserem Maximum sind. Genauso dumm wäre es aber zu sagen, wir spielen nicht gut. Wir machen das ab und zu, wie man von außen hören mag. Wir lassen uns davon aber nicht beeinflussen. Es sind oft nur Nuancen, wir arbeiten an den Kleinigkeiten. In dem, woran wir im Detail gearbeitet haben, habe ich zu 100 Prozent einen Fortschritt gesehen. Dementsprechend kann ich nur mit der Punktausbeute nicht zufrieden sein."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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