Dynamo plant mit 30 Millionen! Ohne Zuschüsse der Stadt hätte Punktabzug gedroht

Dresden - Dass der Stadtrat am Freitagabend entschieden hat, Dynamo Dresden finanziell nun doch unter die Arme zu greifen, hat beim Verein für große Erleichterung gesorgt: Zweimal 1,5 Millionen Euro Betriebskostenzuschuss für 2020 und 2021, die direkt an die Stadiongesellschaft gehen, und eine Million Zuschuss für den Mehrkostenaufwand beim Trainingszentrum. Im Worst Case hätte der SGD ein Punktabzug in der neuen Saison gedroht.

Dynamos Geschäftsführer Jürgen Wehlend (l.) und Ralf Becker haben jetzt Planungssicherheit für die kommende Zweitliga-Saison.
Dynamos Geschäftsführer Jürgen Wehlend (l.) und Ralf Becker haben jetzt Planungssicherheit für die kommende Zweitliga-Saison.  © Lutz Hentschel

Dresdens kaufmännischer Geschäftsführer Jürgen Wehlend hatte die Stadtratssitzung gespannt verfolgt. Er hatte Bedenken, dass die Ereignisse rund um den 16. Mai mit den Ausschreitungen beim Aufstiegsspiel gegen Türkgücü München alles nochmal ins Wanken bringen.

Die Räte hielten sich an ihr Versprechen, wie er sagt: "Ich danke allen, dass es nicht so passiert ist. Das ist nicht nur für Dynamo ein gutes Signal, sondern für alle Vereine der Stadt und auch für die Kultur. Das sorgt für Planungssicherheit."

Für Dynamo wäre eine sehr wichtige finanzielle Komponente in der Lizenzplanung geplatzt. "Unsere Lizenzierung basiert auf der Planung, in der die Zuschüsse mit drin sind. Wir hätten der DFL unsere Wirtschaftlichkeit noch einmal neu nachweisen müssen", so Wehlend.

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Im Zweifelsfall, ohne die Zuschüsse fürs Stadion, hätte bis zu einem Punktabzug alles gedroht, wie er sagt.

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Nach dem geschafften Aufstieg entspannten die Dynamo-Profis auf dem Rasen des Harbig-Stadions. Auch die finanzielle Lage hat sich dank der Stadt entspannt.
Nach dem geschafften Aufstieg entspannten die Dynamo-Profis auf dem Rasen des Harbig-Stadions. Auch die finanzielle Lage hat sich dank der Stadt entspannt.  © Lutz Hentschel

Der Nachweis, um die Auflagen und Bedingungen zu erfüllen, muss heuer bis zum 15. September erbracht werden.

"Wenn wir hätten anzeigen müssen, dass uns drei Millionen fehlen, das sind bei einem Gesamtbudget von 30 Millionen in der nächsten Saison etwa zehn Prozent, hätte uns das nicht gut zu Gesicht gestanden. Das ist wesentlich, wo wir wirklich um jeden Euro ringen, den wir irgendwo erwirtschaften können in diesen schweren Zeiten."

Wehlend untermauert das mit den Geschäftszahlen für 2019/20 und 2020/21. Im Vorjahr hatte Dynamo noch einen Überschuss von 1,5 Millionen Euro erwirtschaftet, "der wohl maßgeblich mit dem Transfer von Moussa Koné zusammenhängt", wie der Geschäftsführer sagt.

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Im eben abgelaufenen Jahr stehen jetzt "minus vier Millionen. Im schlimmsten Fall haben wir mit knapp sechs Millionen Verlust gerechnet. Im besten Fall werden es minus 2,5."

Dass der schlimmste Fall nicht eingetreten ist, liegt auch an den Fans. Die Geistertickets zum Pokalspiel gegen Darmstadt und jetzt das Gemeinschaftsticket brachten etwa 400.000 Euro ein.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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