Cottbus - Dass Dresden beim Spitzenreiter nicht unter die Räder kam, lag einzig an Keeper Tim Schreiber, der einen Sahnetag erwischt hatte. Dazu kam zweimal Aluminium. So reichte es zu einem glücklichen 1:1 (0:0), weil Dynamo über ganz weite Strecken mit dem schnörkellosen Arbeiter-Fußball von Energie nicht klarkam. Bei Dynamo war bis auf die Szene zum 1:0 alles viel zu kompliziert.

Tim Schreiber: Elf Paraden! Tim "The Wall" Schreiber! Klasse Partie, überragende Partie. War allein in der ersten Hälfte fünfmal gefordert, meisterte alles, dreimal spektakulär. Machte in der zweiten Hälfte so weiter. Beim Gegentor chancenlos (86.). Er war Dresdens Bester - Note: 1.

Claudio Kammerknecht (bis 66.): Hatte seine Mühe mit Maximilian Krauß, der einfach schneller war. Aber er - wie alle anderen auch - machte es in der Vorwärtsbewegung zu umständlich. Verpasste zwei-, dreimal den Abschluss - Note: 4.

Lukas Boeder: Hatte seine Schwierigkeiten, wenn Cottbus blitzschnell gen Strafraum steuerte. Kam Energie über mehrere Anspielstationen, dann hatte er alles im Griff. Ließ beim Ausgleich ohne Druck Timmy Thiele köpfen - Note: 4.

David Kubatta: Mit großen Sorgen, wenn er im Raum verteidigen musste, lief dann meist nur nebenher, war zweiter Sieger. Zudem mit einigen Abspielfehlern - Note: 4.

Sascha Risch (bis 66.): Beschränkte sich auf die defensive Arbeit, das macht er gut. Ausflüge nach vorn waren selten, daher kam er auch gar nicht dazu, seine gefährlichen Flanken zu schlagen - Note: 3.

Aljaz Casar: Der Ruhepol im Mittelfeld, lief viele Löcher zu. Damit hatte er auch gegen die schnörkellosen Cottbuser zu tun. Konnte nach vorn wenige Akzente setzen - Note: 3.

Niklas Hauptmann: Verzettelte sich oft in seinen Dribblings, hatte zwei-, dreimal hervorragende Schusspositionen zentral am Strafraum, flankte oder passte lieber. Die Entschlossenheit fehlte ihm und allen anderen. Und dann spielte er den Zuckerpass auf Tony Menzel (60.) - Note: 3.

Mika Baur (bis 58.): Starke Anfangsphase. Rutschte nur nach sieben Minuten nur knapp am 1:0 vorbei. Half später im defensiven Mittelfeld aus, um die Cottbuser Angriffe zu unterbinden - Note: 3.

Jakob Lemmer: Diszipliniert in der Abwehrarbeit, ließ allerdings vorm Ausgleich Erik Tallig einfach flanken. Nach vorn fehlte ihm der Schwung oder besser die Überzeugung, seine Schnelligkeit und Technik auszuspielen. Sein energisches Nachsetzen und der gewonnene Zweikampf leiteten das 1:0 ein - Note: 3.

Stefan Kutschke (bis 78.): Rannte, kämpfte, ging weiter Wege. Im Angriff blieb ihm lange aber nur, die Bälle festzumachen und weiterzuleiten. Nach dem Zuspiel von Menzel stand er dort, wo er stehen muss, drückte den Ball zum 1:0 (60.) über die Linie - Note: 3.

Dominik Kother (bis 58.): Auffälligster Dresdner in der Offensive in Durchgang eins, hatte auch die besten Chancen (5./36.). War immer anspielbar, was zu selten genutzt wurde - Note: 3.

Tony Menzel (ab 58.): War sofort auf Betriebstemperatur. Keine 120 Sekunden auf dem Feld, sorgte sein Sprint und seine Hereingabe fürs 1:0 - Note: 2.

Robin Meißner (ab 58.): Fand nicht so richtig in die Partie, die Bindung fehlte ihm - Note: 4.

Philip Heise (ab 66.): Machte viele clevere Dinge, behauptete die Bälle, zog Fouls - Note: 3.

Andi Hoti (ab 66.): Mit ihm stellte Dynamo auf Fünferkette um. Er hatte einen Vorteil: Er verteidigte nach vorn, klärte so vieles schon vorm Entstehen - Note: 3.

Tom Berger (ab 78.): -